Nuklearmedizin 2021; 60(02): 141
DOI: 10.1055/s-0041-1726807
WIS-Vortrag
Onkologie – Theranostics

Basiskalkulation zur nuklearmedizinischen Bettenkapazität bei Zulassung der Radionuklidtherapie mit Lu-177-PSMA-Liganden

C Zippel
1   Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Management und Innovation im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland
,
C Kratochwil
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung für Nuklearmedizin, Heidelberg, Deutschland
,
F Giesel
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung für Nuklearmedizin, Heidelberg, Deutschland
,
M Eiber
3   Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, München, Deutschland
,
K Rahbar
4   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Nuklearmedizin, Münster, Deutschland
,
P Albers
5   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Urologie, Düsseldorf, Deutschland
,
T Maurer
6   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martini-Klinik am UKE, Hamburg, Deutschland
,
BJ Krause
7   Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Rostock, Deutschland
,
S Bohnet-Joschko
1   Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Management und Innovation im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland
› Author Affiliations
 

Ziel/Aim Mit der zunehmenden Verbreitung der Lu-177-PSMA-RLT zur Behandlung des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms, ist von Interesse, wie sich die Versorgungssituation für mCRPC-Patienten mit Blick auf die hierfür nötigen nuklearmedizinischen Therapiebetten angesichts hoher Fallzahlen beim PCa hypothetisch darstellen würde und ob es hier potenziell zu einem infrastrukturbedingten Engpass für die Patientenversorgung kommen könnte.

Methodik/Methods Das in deutschen Krankenhäusern verfügbare Angebot an nuklearmedizinischen Therapiebetten wurde dem bei etwaiger Zulassung eines Therapeutikums zur Lu-177-PSMA-RLT als Letztlinientherapie für mCRPC-Patienten perspektivisch insgesamt zu rechnenden nuklearmedizinischen Nachfragepotenzial an Therapiebetten in einer Basiskalkulation gegenübergestellt.

Ergebnisse/Results Nach der Basiskalkulation ergäbe sich bei einer bundesweit aktuellen nuklearmedizinischen Bettenkapazität von rd. 234 Tausend Behandlungstagen eine rechnerische Bettenreserve von bundesweit ca. 19 Tausend nuklearmedizinischen Bettentagen. Darüber hinaus zeigen sich regionale Unterschiede bei der Bettenkapazität: Während sich für einige Bundesländer eine rechnerische Unterkapazität an nuklearmedizinischen Therapiebetten bei Zulassung der Lu-177-PSMA-RLT andeutet, gilt dies für andere Bundesländer weniger.

Schlussfolgerungen/Conclusions Diese Basiskalkulation zeigt, dass die Kapazität nuklearmedizinischer Therapiebetten bei einer etwaig zugelassenen Lu-177-PSMA-RLT für mCRPC sehr gut ausgelastet sein dürfte, in einigen Bundesländern sogar an ihre Grenzen stoßen könnte. Bei einer perspektivischen Ausweitung des Indikationsspektrums oder absehbar klinischen Etablierung weiterer therapeutischer Radiopharmaka könnte die Bettenzahl mittelfristig einen Engpassfaktor für das flächendecke Behandlungsangebot darstellen.



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Article published online:
08 April 2021

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