Nuklearmedizin 2021; 60(02): 169
DOI: 10.1055/s-0041-1726817
WIS-Poster
Dosimetrie und Strahlenbiologie

Konzentrationsbasiertes Programm zur SIRT-Dosimetrie

WT Kranert
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Nuklearmedizin, Frankfurt
,
C Happel
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Nuklearmedizin, Frankfurt
,
N Mader
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Nuklearmedizin, Frankfurt
,
B Bockisch
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Nuklearmedizin, Frankfurt
,
J Wichert
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Nuklearmedizin, Frankfurt
,
D Gröner
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Nuklearmedizin, Frankfurt
,
A Sabet
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Nuklearmedizin, Frankfurt
,
F Grünwald
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Nuklearmedizin, Frankfurt
› Institutsangaben
 

Ziel/Aim Die Applikation radioaktiv markierter Mikrosphären in der Selektiven internen Radiotherapie (SIRT) erfolgt aufgrund der Dosis des tumorösen Gewebes (TT, Target Tissue) unter Berücksichtigung der Dosis des nicht betroffenen Leberparenchyms (HL) und des Lungenshunts (LS). Zur Berechnung dieser Größen wurde ein MS-Excel Programm entwickelt, mit dessen Hilfe die Herddosis festgelegt und daraus die Dosis des HL, die mittlere Leberdosis und unter Berücksichtigung des LS die daraus folgende notwendige zu applizierende Aktivität errechnet wird. Die Herddosis sollte zwischen 180 und 300 Gy liegen.

Methodik/Methods Das Programm basiert auf der Abhängigkeit der Dosis von der Aktvitätskonzentration im Gewebe. Diese wird aus der Prä-SIRT SPECT (Tc-99m-Makroalbuminpartikel (MAA)) der Leber für das TT und das HL gewonnen. Über die im CT oder MRT gewonnenen Volumina der behandelten Gesamtmasse und der Tumormasse lässt sich mit der spezifischen Energiedeposition von 50 Gy MBq-1 g-1 für Y-90 die notwendige Aktivität für die Herddosis festlegen woraus sich die Aktivität für das HL ergibt. Daraus ergeben sich die mittlere Dosis des gesamten perfundierten Gewebes und die notwendige applizierte Aktivität. Bei Mehrfachbehandlung der Leber können die bereits applizierten Dosen, auch der Lunge, addiert werden.

Ergebnisse/Results Mit Hilfe des Programms können die für die Behandlung gewünschten Dosen festgelegt und die hierfür notwendigen Aktivitäten errechnet werden. Da das perfundierte Volumen berücksichtigt wird, ist das Programm sowohl für die Behandlung der gesamten Leber als auch für die Behandlung einzelner Segmente anwendbar.

Schlussfolgerungen/Conclusions Das Programm ist geeignet bei fehlenden genaueren Methoden ((kalibriertes) SPECT/CT) eine dosisbasierte Aktivitätsbestimmung vorzunehmen, da auf eine Bestimmung der Tc-99m-Aktvität der Prä-SIRT verzichtet und nur die lokalen Konzentrationsverhältnisse berücksichtigt werden. Die Methode ist gegenüber einer absolut quantifizierenden Methode unterlegen, weshalb diese, wenn möglich, vorgezogen werden sollte.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
08. April 2021

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