Nuklearmedizin 2021; 60(02): 187
DOI: 10.1055/s-0041-1727076
WIS-Poster
Onkologie – Theranostics

Prädiktion des Ansprechens und progressionsfreien Überlebens auf PRRT durch ein prätherapeutisches Ga-68-DOTATOC-PET/CT bei Patienten mit metastasierten NET des Gastrointestinaltrakts

F Pavel
1   Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Nuklearmedizin, Marburg
,
F Eilsberger
1   Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Nuklearmedizin, Marburg
,
A Rinke
2   Universitätsklinikum Marburg, Gastroenterologie, Marburg
,
D Librizzi
1   Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Nuklearmedizin, Marburg
,
M Luster
1   Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Nuklearmedizin, Marburg
,
A Pfestroff
1   Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Nuklearmedizin, Marburg
› Author Affiliations
 

Ziel/Aim Diese Analyse hat das Ziel, mögliche Prädiktoren des progressionsfreien Überlebens (PFS) der Peptidrezeptor-Radiotherapie (PRRT) mit Lu-177-DOTATOC durch ein prätherapeutisches Ga-68-DOTATOC-PET/CT bei Patienten mit metastasierten neuroendokrinen Tumoren (NET) des Gastrointestinaltrakts zu evaluieren.

Methodik/Methods Die vorliegende Arbeit evaluiert nach Anwendung prädefinierten Einschlußkriterien aus dem Gesamtkollektiv aller behandelter Fälle schließlich 62 Patienten (w 30, m 32), die sowohl eine Ga-68-DOTATOC-PET/CT-Untersuchung als auch zeitnah darauffolgend Lu-177-DOTATOC (im Mittel 20,9 GBq) erhielten. Die Analyse fokussierte auf die möglichen Prädiktoren des PFS: Ki67-Index, SUVmax, WHO-Grading, Chromogranin A-Spiegel, Primariuslokalisation, Alter bei Erstdiagnose und Geschlecht.

Ergebnisse/Results 66% der Patienten erlitten im Beobachtungszeitraum einen Progress (n = 41), 34% blieben progressfrei (n = 21). Das Therapieansprechen zum Zeitpunkt des ersten Follow-Up (ca. drei Monate nach Abschluss der Therapie) war in 60% stable disease (SD; n = 37), 29% der Fälle progressive disease (PD; n = 18), 6% partial remission (PR, n = 4), und 5% minor remission (MR, n = 3). Der SUVmax konnte für das bereits zur PRRT-selektierte Kollektiv keine prognostischen Rückschlüsse bieten. Chromogranin A ist bzgl. einer Prognose des PFS eher ungeeignet. Für pNET konnte eine schlechtere Prognose als für NET des Dünndarms gezeigt werden. Signifikante Unterschiede im Ga-68-DOTATOC-Speicherverhalten konnten für die Variable „Primarius“ festgestellt werden, nicht jedoch für das WHO-Grading oder das Auftreten eines Progresses. Überraschend war der deutliche Unterschied im PFS zwischen Männern (im Mittel 27,6 Monate) und Frauen (14,9 Monate, p = 0,011) des Kollektivs – dessen Genese jedoch nicht abschließend aufzuklären war. Außerdem kam es bei den Frauen häufiger zu einem Tumorprogress.

Schlussfolgerungen/Conclusions Zusammenfassend zeigt sich neben teilweise konfirmatorischen Zusammenhängen einzelner Variablen unter anderem ein signifikanter Unterschied des PFS zwischen den Geschlechtern.



Publication History

Article published online:
08 April 2021

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