CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S28
DOI: 10.1055/s-0041-1727668
Poster
Chirurgische Assistenzverfahren

Erfahrungen mit der vakuumassistierten Verschlusstherapie in der Kopf- und Halschirurgie in einem Zentrum der Maximalversorgung

D Ahmed
1   Charité Universitätsmedizin Berlin, Hals-, Nasen-, Ohrenklinik, Berlin
,
S Dommerich
1   Charité Universitätsmedizin Berlin, Hals-, Nasen-, Ohrenklinik, Berlin
,
H Olze
1   Charité Universitätsmedizin Berlin, Hals-, Nasen-, Ohrenklinik, Berlin
,
P Arens
1   Charité Universitätsmedizin Berlin, Hals-, Nasen-, Ohrenklinik, Berlin
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Einleitung Die Vorteile der Anwendung der vakuumunterstützten Verschlusstherapie (VAC) sind in der Allgemeinchirurgie und Orthopädie/Unfallchirurgie gut bekannt. Im Laufe des letzten Jahrzehnts begannen einige Zentren auch mit der Popularisierung des Einsatzes bei der Behandlung schwieriger Wunden im Kopf- und Halsbereich. In dieser Analyse berichten wir als Zentrum der Maximalversorgung von unseren Erfahrungen mit der VAC-Therapie und den Herausforderungen bei der Anwendung im Kopf- und Halsbereich.

Patienten und Methoden: Retrospektive Fallbetrachtung von 29 Patienten, die zwischen Januar 2012 und Juli 2020 an der Klinik für HNO der Charité in Berlin einer VAC-Behandlung unterzogen wurden.

Ergebnisse 29 Patienten mit Wunden und Fisteln im Kopf- und Halsbereich wurden mit der VAC-Therapie behandelt. Der verwendete Unterdruck lag zwischen 70 - 125 mmHg. In 2 Fällen wurde zusätzlich ein Patch aus einem sterilen Handschuh verwendet, um einen dichten Wasser-Luft-Verschluss zu erreichen. Die durchschnittliche Behandlungsdauer betrug 12 Tage. 22 Patienten waren im Zustand nach Tumorbehandlung. 10 von 22 Patienten waren vorbestrahlt. 7 Patienten befanden sich nicht im Zustand nach Tumorbehandlung. Als Erfolg wurde eine vollständige oder teilweise Granulation des Wundbettes gewertet. Positive Ergebnisse wurden bei 62,07 %  festgestellt.

Schlussfolgerung Die VAC-Therapie ist eine wirksame definitive Behandlung oder ein vorbereitender Zwischenschritt bei der Behandlung von komplexen Wunden und Fisteln im Kopf- und Halsbereich. Die Verwendung von Hilfsmaterialien wie ein Patch aus einem sterilen Handschuh ist eine selten beschriebene, innovative Methode zur Steigerung der Wirksamkeit in Situationen, in denen es schwierig ist, eine luft- und wasserdichte Abdichtung zu erreichen.



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Article published online:
13 May 2021

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