CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S87
DOI: 10.1055/s-0041-1727854
Abstracts
Kopf-Hals-Onkologie: Molekulares Tumorboard

Personalisierte Medizin in der Kopf-Hals-Onkologie – 3 Jahre im Rückblick

C Wilhelm
1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen, Würzburg
,
R Hagen
1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen, Würzburg
,
A Scherzad
1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen, Würzburg
,
U Müller-Richter
2   Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Würzburg
,
S Hackenberg
1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen, Würzburg
› Institutsangaben
 

Das Ziel der personalisierten Onkologie ist es, Krebspatienten durch eine detaillierte molekulare, zelluläre und funktionelle Analyse ihres Tumorgewebes, meist nach Ausschöpfung der konventionellen Therapieoptionen, eine individuelle Behandlung anbieten zu können. In der HNO-Klinik Würzburg ist eine solche Analyse im Rahmen des molekularen Tumorboards seit 09/2017 etabliert. Zusätzlich erfolgt seit 02/2020 in der Studienambulanz der Klinik im Rahmen einer internen Screening-Studie eine molekulare Tumoranalyse bei Patienten mit inkurablem Lokalrezidiv oder Fernmetastasen, welche keiner konventionellen Therapie mehr zugänglich sind.

In den ersten 3 Jahren erhielten knapp 30 Patienten des Kopf-Hals-Tumorzentrums Würzburg nach Falldiskussion im molekularen Tumorboard eine molekulare Tumoranalyse. In die interne Screening-Studie der HNO-Klinik Würzburg wurden im ersten Jahr über 10 Patienten eingeschlossen.

Bei 9 Patienten wurde eine targetierbare genetische Veränderung gefunden. 8 Patienten erhielten eine medikamentöse Therapieempfehlung. Dreimal handelte es sich bei einer HRAS-Mutation um den Farnesyltransferase-Inhibitor Tipifarnib, Weitere Therapieempfehlungen beinhalteten den PIK3-Inhibitor Alpelisib sowie das GnRH-Analogon Leuprorelin. Bei 3 Patienten wurde die empfohlene medikamentöse Therapie begonnen.

Durch die diagnostischen Maßnahmen der personalisierten Onkologie konnten für das Kopf-Hals-Tumorzentrum Würzburg in den ersten 3 Jahren bereits erste individuelle Therapien für einzelne onkologische Patienten eingeleitet werden. Zukünftig sollten molekulare Tumoranalysen noch früher durchgeführt werden, um auch schon in der Zweitlinientherapie zielgerichtet zu therapieren.

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Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
13. Mai 2021

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