CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S96
DOI: 10.1055/s-0041-1727880
Poster
Kopf-Hals-Onkologie: Medikamentöse Tumortherapie

Toxizität von Salinomycin in Kombination mit Cisplatin in MDR-1 positiven Kopf-Hals-Tumorzelllinien

C Seelig
1   Uniklinik Würzburg, HNO, Würzburg
,
T Gehrke
1   Uniklinik Würzburg, HNO, Würzburg
,
S Hackenberg
1   Uniklinik Würzburg, HNO, Würzburg
,
R Hagen
1   Uniklinik Würzburg, HNO, Würzburg
,
A Scherzad
1   Uniklinik Würzburg, HNO, Würzburg
› Author Affiliations
 

Einleitung Das Polyether-Antibiotikum Salinomycin wurde als ein potenter Wachstumsinhibitor epithelialer Tumorstammzellen identifiziert. Seitdem sind zahlreiche Arbeiten zum Wirkmechanismus auf verschiedene Tumorzellen veröffentlicht worden. Insbesondere konnte gezeigt werden, dass Salinomycin den ABC-Transporter P-Glykoprotein/MDR-1 inhibiert und dadurch diesen als Resistenzmechanismus umgeht. Ziel der Studie war daher die Evaluation der Toxizität von Salinomycin in Kombination mit Cisplatin in MDR-1 positiven und negativen Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomzelllinien.

Material und Methoden Für die Versuchsreihe wurde die Kopf-Hals-Tumorzelllinie PJ-41 und deren MDR-1 positiver Klon PJ-41- ASM verwendet. Nach Inkubation der Zellen mit Salinomycin (0,1 bis 175µM), Cisplatin (1 bis 20µM) und der Kombination aus beiden (Salinomycin-Konzentration: 10µM + Cisplatin-Konzentrationen: 5, 10 und 20µM) für 24 h wurde die Zytotoxizität mit dem MTT-Test und der Annexin-Propidiumiodid-Durchflusszytometrie untersucht.

Ergebnisse Für PJ-41 und PJ-41-ASM ließ sich im MTT-Test ab einer Salinomycin-Konzentration von 10µM sowie ab einer Cisplatin-Konzentration von 20µM eine signifikante Reduktion der Zellvitalität beobachten. Für die Kombination der beiden Substanzen konnte dies bereits bei einer Cisplatin-Konzentration von 5µM gezeigt werden. In der Durchflusszytometrie konnten die Ergebnisse bestätigt werden.

Zusammenfassung In der vorliegenden Studie konnten wir einen synergistischen Effekt von Salinomycin und Cisplatin in zytostatika-resistenten und nicht resistenten Kopf-Hals-Tumorzelllinien, unabhängig vom MDR-1-Rezeptor-Status, nachweisen. In weiteren Versuchen soll nun die toxische Wirkung von Salinomycin in Kombination mit weiteren Chemotherapeutika evaluiert werden.



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Article published online:
13 May 2021

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