Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0041-1729396
Tödliche Luftembolie nach Insufflation der Harnröhre bei einem Hengst
Einleitung Bei einem 7 Jahre alten Isländerhengst wurde aufgrund von verletzungsbedingten Harnabsatzproblemen eine Urethrotomie durchgeführt. Bei einer endoskopischen Nachkontrolle der Harnröhre zeigte das Tier plötzlich Kammerflimmern und ging krampfend nieder.
Material und Methoden Das Pferd wurde obduziert und formalinfixierte, in Paraffin eingebettete Gewebeproben wurden histotechnologisch aufgearbeitet.
Befunde Makroskopisch zeigten sich Gasblasen im Schwellkörper sowie den venösen Gefäßen des Penis, der Wirbelsäule und des Rückenmarks. Bei Eröffnung des rechten Atriums unter Wasser entwichen zahlreiche Gasblasen. Histologisch bestanden in der Harnröhre Blutungen und Granulationsgewebsbildungen. In Rückenmark, Lunge und Penis fanden sich teils dilatierte venöse Gefäße mit einer kreisrunden, optisch leeren Verdrängung von intraluminalen Erythrozyten.
Schlussfolgerung Während der Gasinsufflation der Harnröhre bei der endoskopischen Untersuchung kam es wahrscheinlich zu einem Übertritt großer Mengen Luft in den Blutkreislauf. Möglicherweise gelangte sie durch kleine Verletzungen in der Harnröhre in den Schwellkörper. Dadurch entstand eine fatale Luftembolie, bei der es sich um eine seltene und oft schwer nachweisbare Komplikation einer Gasinsufflation handelt.
Publication History
Article published online:
22 June 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany