Was entscheidet über gut oder böse? – Globale Genexpressionsanalysen des Adenoms der hepatoiden Perianaldrüsen und des Adenokarzinoms der apokrinen Analbeuteldrüsen des Hundes

Einleitung Die häufigsten kaninen perianalen Tumoren – das „hepatoide Adenom“ (HA) und das „apokrine Analbeutelkarzinom“ (AK) – stellen diametral unterschiedliche Neoplasien bezüglich Progression, Metastasierungsverhalten und Prognose dar. Wie werden diese Unterschiede im Transkriptom gespiegelt und kann dieses zum Verständnis, zur Diagnostik und zur Therapie beitragen?

Material und Methoden Aus isoliertem Tumorgewebe (9 HA, 4 AK und ihren 4 Lymphknotenmetastasen) wurde RNA isoliert und mittels der QuantSeq 3‘-Technologie einer vergleichenden Transkriptomanalyse unterzogen. Durch bioinformatische Verfahren wurden differenziell exprimierte Gene (DEG) identifiziert und analysiert.

Befunde Die Tumoren konnten klar differenziert (PCA, heat map) werden. Aus 23328 Genen waren 7943 differenziell exprimiert. Markergenmuster passten zu zuvor publizierten immunhistochemischen Daten. DEG lassen zahlreiche punktuelle Unterschiede erkennen, inklusive (Lymph-)Angiogenese, Energiestoffwechsel und Invasion.

Schlussfolgerungen Die überwältigende Zahl unterschiedlicher Genexpressionsmuster macht es schwer, Treibermechanismen für „gut“ oder „böse“ zu erkennen. Bekannte malignitätsassoziierte Eigenschaften sind jedoch deutlich erkennbar. Ein Vergleich mit anderen Gut-Böse-Paaren wäre interessant.

Publication History

Article published online:
22 June 2021