Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2021; 18(02): e38
DOI: 10.1055/s-0041-1730223
Abstracts
Senologie

Hypofraktionierte Re-Bestrahlung in Kombination mit wIRA-Hyperthermie bei lokal rezidiviertem Mammakarzinom: Darstellung einer Fallserie

J Scholber
1   Uniklinik Freiburg, Strahlenheilkunde, Freiburg, Deutschland
,
NH Nicolay
1   Uniklinik Freiburg, Strahlenheilkunde, Freiburg, Deutschland
,
A-L Grosu
1   Uniklinik Freiburg, Strahlenheilkunde, Freiburg, Deutschland
,
M Kollefrath
1   Uniklinik Freiburg, Strahlenheilkunde, Freiburg, Deutschland
,
P Vaupel
1   Uniklinik Freiburg, Strahlenheilkunde, Freiburg, Deutschland
,
AR Thomsen
1   Uniklinik Freiburg, Strahlenheilkunde, Freiburg, Deutschland
› Institutsangaben
 

Zielsetzung Evaluation der Durchführbarkeit, Toxizität und Wirksamkeit der hypofraktionierten Re-Bestrahlung in Kombination mit unmittelbar vorausgehender Hyperthermie mittels wassergefiltertem InfrarotA (wIRA) bei lokal rezidiviertem Mammakarzinom.

Methoden 2018 und 2019 wurden an der Uniklinik Freiburg 18 Patientinnen (Pat.) mit lokal rezidiviertem Mammakarzinom im Kombination mit wIRA-Hyperthermie re-bestrahlt. Die Oberflächen-Hyperthermie erfolgte 1x wöchentlich, thermographisch kontrolliert, über 45-60 Min. mit Erwärmung des Gewebes auf 40-42 °C. Direkt anschließend wurde die Strahlentherapie mit 6 MeV-Elektronenstrahlung mit 4 Gy Einzeldosis durchgeführt.

Ergebnisse Es wurden 18 Pat. (Alter 38-91 Jahren) mit einem inoperablen, lokal rezidivierten bzw. kutan metastasierten Mammakarzinom behandelt. Es bestand eine Vorbestrahlung im Bereich der Mamma bzw. Thoraxwand mit Dosen zwischen 42,5 und 120 Gy. Die Bestrahlungsdosis der Re-Bestrahlung betrug zwischen 3x und 6x 4 Gy, die Gesamtdosis 12-24 Gy, der zeitliche Abstand zur Vorbestrahlung 8-389 Monate. Die Kombinationsbehandlung mit lokaler Hyperthermie war insgesamt gut verträglich. Bei 3 Pat. (17%) traten keine akuten Nebenwirkungen auf, bei 13 Pat. (72%) ein Erythem I° und bei 7 Pat. (39%) eine Hyperpigmentierung. Spätnebenwirkungen zeigten 9 Pat. (50%) in Form von Hyperpigmentierung, Teleangiektasien oder Indurationen. Das mediane follow-up betrug 5 Monate (0-18 Mon.). Bei 4 Pat. (22 %) lag im Verlauf im Bestrahlungsgebiet klinisch eine komplette Remission vor, bei 12 Pat. (67%) eine partielle Remission, bei 2 Pat. (11%) keine Änderung. 10 Pat. (56 %) waren am Ende des Beobachtungszeitraums verstorben.

Zusammenfassung Bei Patientinnen mit lokal rezidiviertem Mammakarzinom im vorbestrahlten Bereich kann eine erneute hypofraktionierte Strahlentherapie in Kombination mit unmittelbar vorausgehender wIRA-Hyperthermie eine wirksame und gut verträgliche Therapie sein.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
01. Juni 2021

© 2021. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany