Geburtshilfe Frauenheilkd 2021; 81(06): e49
DOI: 10.1055/s-0041-1730823
Abstracts
MGFG

Untersuchungen zum Kenntnisstand und zur Einnahmepraxis von Schmerzmitteln in der Schwangerschaft mittels interviewbasierter Fragebogenstudie an Wöchnerinnen unter Beachtung des neonatologischen Outcomes in einem Perinatalzentrum Level I und einem Krankenhaus der Normalversorgung

L Honig
1   Universitätsfrauenklinik, Magdeburg, Deutschland
,
S Costa
1   Universitätsfrauenklinik, Magdeburg, Deutschland
,
K Freese
2   Krankenhaus St. Marienstift, Magdeburg, Deutschland
,
A Redlich
1   Universitätsfrauenklinik, Magdeburg, Deutschland
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Ziel dieser Studie ist es, herauszufinden, wie die Einnahmepraxis von und der Kenntnisstand zu Analgetika in der Schwangerschaft mit Blick auf das neonatale Outcome sind.

Materialien Wir entwickelten einen Fragebogen, der sich in drei Abschnitte gliedert: Anamnese, Schmerzen in der Schwangerschaft inklusive deren Therapie und Kenntnisstand zu Schmerzmitteln in der Schwangerschaft.

Methoden Es wurden 900 Wöchnerinnen in Magdeburg anhand des Fragebogens interviewt, die sich in zwei Untersuchungskollektive teilen, um mögliche Unterschiede zu evaluieren. 450 Frauen entbanden in der Universitätsfrauenklinik mit Perinatalzentrum Level I und 450 im St. Marienstift, einem Krankenhaus der Normalversorgung. Die Daten zum neonatalen Outcome wurden aus dem Geburtsprotokoll und bei Verlegung auf die Intensivstation aus Epikrisen der Neonataologie entnommen.

Ergebnisse Von den 900 befragten Frauen litten 89% zu irgendeinem Zeitpunkt der Schwangerschaft sporadisch bis regelmäßig an Schmerzen.

98% probierten vor einem Schmerzmittel zunächst nicht-medikamentöse Alternativen, wie Flüssigkeitszufuhr oder Ruhe aus, viele andere Möglichkeiten, wie Akupunktur, wurden nicht ausgeschöpft. In beiden Kliniken nahm etwa ein Drittel ein Analgetikum zur Schmerzlinderung ein, wobei sich davon 84% für Paracetamol, dem Mittel erster Wahl, entschieden. Analgetika wurden vor allem im zweiten Trimester und in geringen Dosen und Einnahmefrequenzen verwendet.

In der Universitätsfrauenklinik entschieden sich unter der Geburt 82% für eine Schmerztherapie, im Krankenhaus St. Marienstift hingegen nur 49%.

Der Kenntnisstand der Wöchnerinnen ist außerdem von großen Unsicherheiten geprägt.

Die statistische Auswertung steht noch aus.

Zusammenfassung Die Schmerztherapie in der Schwangerschaft ist ein relevantes Thema. Die Aufklärung, auch in Bezug auf nicht-medikamentöse Möglichkeiten, könnte optimiert werden.



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Article published online:
01 June 2021

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