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DOI: 10.1055/s-0041-1732220
Die Bedeutung des sozioökonomischen Status der Familie für das Auftreten von psychischen Auffälligkeiten bei 11- bis 17- jährigen Jugendlichen in Deutschland. Ergebnisse der KiGGS- Welle 2 (2014-2017)
Einleitung Studien haben gezeigt, dass der sozioökonomischen Status (SES) der Familie das Auftreten von psychischen Auffälligkeiten bei Heranwachsenden beeinflusst. Ziel dieser Arbeit ist es, die Verteilungsunterschiede von verschiedenen psychischen Auffälligkeiten bei 11- bis 17- Jährigen zwischen den sozioökonomischen Statusgruppen unter Berücksichtigung von geschlechterspezifischen Besonderheiten zu untersuchen.
Methoden Als Datenbasis dient die Querschnittserhebung KiGGS-Welle 2 (2014–2017, n = 13568), wobei lediglich die Daten von 11- bis 17- Jährigen (n = 6599) genutzt werden. Abhängige Variable sind psychische Auffälligkeiten, erfasst anhand von Elternangaben zum „Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ)“. Der SES der Familie als unabhängige Variable wird über Angaben der Eltern zu ihrem Bildungsniveau, zu ihrer beruflichen Stellung und zum bedarfsgewichteten Haushaltsnettoeinkommen gemessen. Neben Prävalenzen werden auf binär logistischen Regressionen basierende Odds Ratios (OR) dargestellt.
Ergebnisse Etwa 15,7% (95 % KI: 14,6-16,9%) der 11- bis 17-Jährigen zeigten psychische Auffälligkeiten. Das Risiko, psychische Auffälligkeiten aufzuweisen, war bei Jugendlichen aus Familien mit niedrigem SES im Vergleich zu jenen aus bessergestellten Familien um mehr als das 2-Fache (aOR: 2,32; 95% KI: 1,81-2,97; p < 0,001) erhöht. Bei Mädchen waren die Verteilungsunterschiede zwischen den sozioökonomischen Gruppen mit Blick auf verschiedene psychische Auffälligkeiten stärker ausgeprägt als bei Jungen.
Fazit Die Ergebnisse zeigen im Einklang mit jenen vorhergehenden Studien, dass ein niedriger oder mittlerer SES bei 11- bis 17-Jährigen mit einem erhöhten Risiko verbunden ist, psychische Auffälligkeiten aufzuweisen.
Publication History
Article published online:
02 September 2021
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Georg Thieme Verlag KG
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