Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 732
DOI: 10.1055/s-0041-1732226
Donnerstag 23.09.2021
Poster

„Oh Gott, jetzt muss ich auch noch was essen – wo kriege ich jetzt am Schnellsten was her?“: Ergebnisse einer Mixed-Methods-Studie zu Hinderungsgründen für eine ausgewogene Ernährungsweise von Studierenden

J Hilger-Kolb
1   Mannheimer Institut für Public Health, Sozial- und Präventivmedizin, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Mannheim, Deutschland
,
K Diehl
1   Mannheimer Institut für Public Health, Sozial- und Präventivmedizin, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Mannheim, Deutschland
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Einleitung Eine ausgewogene Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Prävention von Übergewicht und chronischen Erkrankungen. Allerdings deuten Studien darauf hin, dass gerade Studierende häufig eine unausgewogene Ernährungsweise praktizieren. Was die Studierenden an der Ausübung einer ausgewogenen Ernährungsweise hindert, wurde bislang jedoch noch unzureichend untersucht. Unser Ziel war es daher, die Hinderungsgründe von Studierenden im Rahmen einer Mixed-Methods-Studie näher zu beleuchten.

Methoden Im quantitativen Teil der NuPhA (Nutrition and Physical Activity)-Study wurden die Hinderungsgründe für eine ausgewogene Ernährung anhand einer 22 Item-Batterie im Rahmen einer bundesweiten Onlinebefragung (n = 689 Studierende; 30,5% männlich) erfragt. Aufbauend auf den Ergebnissen des quantitativen Teils wurden 20 Studierende in qualitativen Interviews vertiefend zu ihren Hinderungsgründen befragt.

Ergebnisse Im quantitativen Teil wurden die studienbedingt fehlende Zeit (sehr wichtiges/wichtiges Hindernis: 62.6%) und ein fehlendes Angebot gesunder Mahlzeiten in der Mensa (47.6%) als Haupthinderungsgründe identifiziert. Diese Hindernisse konnten im qualitativen Teil noch vertieft werden. So zeigte sich, dass etwa die Vor- und Zubereitung ausgewogener Mahlzeiten von den Studierenden als zeitaufwändig angesehen wird und daher nicht mit dem Universitätsalltag vereinbar scheint. Weiterhin konnten zusätzliche Hindernisse identifiziert werden, die im quantitativen Teil nicht erfragt wurden.

Fazit Unsere Ergebnisse liefern wichtige Ansatzpunkte für die Erarbeitung von Präventionsstrategien im Setting Hochschule. Diese können hilfreich sein, um das Ernährungsverhalten der Studierenden zukünftig zu verbessern und damit der Entstehung von Übergewicht und chronischen Erkrankungen vorzubeugen.



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Article published online:
02 September 2021

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