Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 732-733
DOI: 10.1055/s-0041-1732228
Donnerstag 23.09.2021
Poster

Trends der Erhebung von Geschlecht in der quantitativen gesundheitsbezogenen Forschung der letzten zwanzig Jahre: erste Ergebnisse des Projekts DIVERGesTOOL

S Horstmann
1   Institut für Public Health und Pflegeforschung (Ipp), Universität Bremen, Bremen, Deutschland
,
C Schmechel
2   Institut für Geschichtswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin, Deutschland
,
S Hiltner
3   Department of Primary and Community Care, Radboud University Nijmegen, Nijmegen, Niederlande
,
K Palm
2   Institut für Geschichtswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin, Deutschland
,
S Oertelt-Prigione
3   Department of Primary and Community Care, Radboud University Nijmegen, Nijmegen, Niederlande
,
G Bolte
1   Institut für Public Health und Pflegeforschung (Ipp), Universität Bremen, Bremen, Deutschland
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Die gesundheitswissenschaftliche Forschung sieht sich zunehmend mit der Anforderung konfrontiert, gesundheitsrelevante Aspekte und Auswirkungen von Geschlecht adäquat zu berücksichtigen, um eine bestmögliche Gesundheitsförderung und Versorgung zu gewährleisten. In der Forschungspraxis werden hierfür nicht zuletzt quantitative Operationalisierungswerkzeuge benötigt, die Geschlecht in seiner Vielfalt, Varianz und Fluidität auf somatischer (sex) wie sozialer (gender) Ebene erfassen können. Hier setzt das interdisziplinäre BMG-geförderte Projekt DIVERGesTOOL an, das zum Ziel hat, partizipativ eine anwendungsorientierte Toolbox zur Operationalisierung von geschlechtlicher Vielfalt für die quantitative Gesundheitsforschung zu entwickeln.

In einem ersten Schritt wurde dazu ein systematischer Critical Review zu Ansätzen durchgeführt, die von 2000 bis 2020 zur Operationalisierung von geschlechtlicher Vielfalt in Gesundheitsfragestellungen eingesetzt wurden. In den drei Datenbänken Scopus, Web of Science und Medline konnten von 9935 Treffern 168 relevante Studien mit 77 verschiedenen Instrumenten identifiziert werden. Diese wurden auf Basis der im Projekt vertretenen Fachperspektiven qualitativ bewertet.

Innerhalb der letzten 20 Jahre zeigte sich ein stetiger Anstieg der Anzahl und Vielfalt methodischer Ansätze zur Berücksichtigung von Geschlecht und eine zunehmende Differenzierung von sex- und gender-Aspekten in der Gesundheitsforschung.

Die meisten Studien bleiben bisher hinsichtlich methodischer und theoretischer Aspekte noch hinter den theoretischen Anforderungen und Erkenntnissen der Geschlechterforschung und Gendermedizin zurück. In DIVERGesTOOL werden auf diesen Ergebnissen aufbauend zunächst Basisitems zur Operationalisierung von Geschlecht entwickelt.



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Article published online:
02 September 2021

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