RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0041-1732254
Aktivierende Quartiersarbeit als Schlüssel sozialraumbezogener Interventionen – Evaluationsergebnisse aus zwei Hamburger Quartieren
Einleitung Quartiersprojekte sind zumeist auf die Akteure angewiesen, die bereits Teil des anvisierten Sozialraums sind. Im Verbundprojekt „Gesundheitsförderung und Prävention im Setting Quartier“ (www.gesundequartiere.de, Förderer: Landesforschungsförderung der Freien und Hansestadt Hamburg) wurden in zwei Quartieren Gesundheitsforen veranstaltet: Lokale Problemlagen sollten aus Sicht der beteiligten Akteure identifiziert und mit Vor-Ort-Ressourcen bearbeitet werden.
Methoden Die Schlüsselfunktion der oben skizzierten Akteursaktivierung ist in Evaluationen nur wenig beachtet. In einer ersten Annäherung wurden deswegen die Gesundheitsforen (n = 6) teilnehmend beobachtet und Beteiligte (n = 16) mit einem teilstandardisierten Fragebogen zu Struktur, Arbeitsklima, Interesse sowie motivationalen Aspekten befragt.
Ergebnisse Die Gesundheitsforen werden insgesamt positiv bewertet. Allerdings fehlten aus Sicht der Befragten wichtige Akteure, um Gesundheitsförderung und Prävention im Quartier voranzutreiben. Ferner brachten die Akteure ihre Interessen zwar konstruktiv ein. Bei der Frage nach Ressourcen bestand aber eher die Erwartung oder Hoffnung, dass diese über die Gesundheitsforen initiiert in das Projekt einfließen.
Fazit Auch eine breitere Beteiligung wäre ohne Effekt geblieben, denn vorhandene Ressourcen von Vor-Ort-Akteuren müssen für das jeweilige Kerngeschäft verwendet werden. Damit ist zu thematisieren, ob Mitbestimmung – hier in Form der Gesundheitsforen – ohne den Zugriff auf zusätzliche Ressourcen einer Als-Ob-Partizipation gleichkommt und damit Zusammenarbeit oberflächlich bleiben muss.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
02. September 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany