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DOI: 10.1055/s-0041-1732278
Research Domain Criteria (RDoC) und ihr Zusammenhang zur Krankheitsschwere
Einleitung Im Zuge der Weiterentwicklung der Taxonomie psychischer Störungen durch den RDoC-Ansatz der NIMH wurde innerhalb des deutschen BMBF-Forschungsnetz „Psychischer Erkrankungen“ ein modularisiertes Tool (PD-CAN) entwickelt um eine domänenspezifische, phänotypische Erfassung nosologieübergreifender Konstrukte in einem heterogenen Störungsspektrum zu ermöglichen. Anhand von behavioralen und self-report Assessments werden in PD-CAN diagnoseübergreifend die Domänen ‚Positive Valence Systems‘ (PVS), „Negative Valence Systems‘ (NVS), ‚Cognitive Systems‘ (CS) und ‚Social Processes‘ (SP) erhoben.
Methoden Anhand einer Hauptkomponentenanalyse (PCA) wurde die im RDoC-Ansatz postulierte Domänenstruktur an einer heterogenen Stichprobe gesunder und psychisch kranker Probanden (N = 490) überprüft. Zusammenhänge der extrahierten Faktoren zur diagnoseübergreifenden Krankheitsschwere werden anhand eines Strukturgleichungsmodells ermittelt.
Ergebnisse Spezifische Domänen wie PVS, NVS und CS können mit dem modularen PD-CAN-Fragebogen abgebildet werden. Zudem kann deren Beziehung zur Krankheitsschwere gezeigt werden.
Fazit Etablierte neuropsychologische Testverfahren und Selbstberichtfragebögen können zur effizienten Erhebung von Domänen des RDoC-Ansatzes verwendet werden. Die faktorielle Struktur der Domänen gibt Hinweise auf deren Einfluss auf die Krankheitsschwere. Dies bietet weitere Ansätze zu nosologieübergreifenden Konstrukten psychischer Erkrankungen.
Publication History
Article published online:
02 September 2021
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