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DOI: 10.1055/s-0041-1733490
Erste Erfahrungen mit der Präemptive Aktiven Reflux Drainage (PARD) bei Ivor-Lewis-Ösophagektomie mit gleichzeitiger enteraler Ernährung - Nutzung von kontinuierlichem Unterdruck und einer doppellumigen offenporigen Foliendrainage (dOFD)
Einleitung Postoperativer Reflux (PR) kann die Anastomosenheilung nach Ivor-Lewis-Ösophagektomie (ILE) beeinträchtigen und ist ein Risiko für Aspirationen.
Ziele Es wird die Methode der Präemptiven Aktiven Reflux Drainage (PARD) bei Ösophagoektomie mit gleichzeitiger enteraler Ernährung vorgestellt und über erste Ergebnisse bei 24 Patienten berichtet.
Methodik Zur PARD wird eine dünne doppellumige offenporigen Foliendrainage (dOFD) mit integrierter Ernährungssonde benutzt. Zur Herstellung wird der gastrale Abschnitt einer triluminalen Sonde (Freka®Trelumina, Fresenius) über eine Länge von 25 cm mit einer doppellagigen offenporigen Folie (Suprasorb®CNP Drainagefolie, Lohmann & Rauscher) ummantelt. Der Belüftungskanal der Sonde wird verschlossen. Die dOFD hat einen Durchmesser von nur 6 mm. Intraoperativ, nach Fertigstellung der Anastomose, wird die dOFD transnasal, in gleicher Technik wie eine Magenableitsonde, eingeführt. Unter endoskopischer Kontrolle wird das folienbeschichtete Drainageelement in dem Magenschlauch platziert und die Ernährungssonde tief ins Duodenum geschoben. Mittels einer elektronischen Vakuumpumpe (-125 mmHg, kontinuierlicher Sog) wird ein Unterdruck auf den gastralen Drainagekanal ausgeübt. Hierdurch wird der Magen permanent abgesaugt und dekomprimiert. Je nach Befund in der Kontrolluntersuchung wird die PARD fortgesetzt oder beendet.
Ergebnisse PARD wurde bei 24 Patienten mit ILE eingesetzt. Gleichzeitig zur Unterdruckausübung wurde über die integrierte Intestinalsonde ernährt. Bei allen Kontrollendoskopien fand sich ein entleerter und dekomprimierter Magenschlauch. Die Anastomosen waren frei von Verdauungssekreten. Bei allen Anastomosen wurde eine Abheilung beobachtet. Die mediane Dauer der PARD betrug 8 Tage (4-21). Bei 10 von 24 Patienten (40 %) sahen wir Veränderungen bei der Anastomosenheilung, die wir als “Risikoanastomose” definierten. Es waren keine zusätzlichen endoskopischen Eingriffe oder chirurgische Revisionen der Anastomosen erforderlich.
Schlussfolgerung Die dOFD ermöglicht eine enterale Ernährung bei gleichzeitiger permanenter Magenentleerung und -dekompression. Unsere Ergebnisse legen nahe, dass PARD einen starken protektiven Effekt auf die Anastomosenheilung hat und die Rate der Anastomoseninsuffizienz reduzieren kann.
Publication History
Article published online:
07 September 2021
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Georg Thieme Verlag KG
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