Z Gastroenterol 2021; 59(08): e202
DOI: 10.1055/s-0041-1733600
Neue Techniken der Pankreaschirurgie
Donnerstag, 16. September 2021, 11:40-13:00 Uhr, Saal 5
Pankreas

Entwicklung und Implementation einer neuartigen Pankreatogastrostomie nach offener partieller Duodenopankreatektomie

L Timmermann
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
J Pratschke
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
T Malinka
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
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Einleitung Die Anlage einer Pankreasanastomose im Rahmen der offen- chirurgischen partiellen Duodenopankreatektomie ist immer noch mit den schwerwiegendsten Komplikationen der modernen Pankreaschirurgie vergesellschaftet, nämlich der postoperativen Pankreasfistel, der postoperativen Pankreasblutung, verzögerter Magenentleerung, der Bildung von intraabdominellen Verhalten und konsekutiv einer persistierenden Mortalität.

Ziele Ziel der Analyse war es, eine neuartige “dorsal incision only” Pankreatogastrostomie (dioPG) nach ihrer Etablierung mit der klassischen PG mit ventraler Gastrotomie (vgPG) zu vergleichen.

Methoden 49 konsekutiv erfasste Patienten, welche eine Rekonstruktion mittels dioPG und 92 Patienten, welche eine Rekonstruktion mittels vgPG erhalten hatten wurden in unserer prospektiven Datenbank erfasst und in Bezug auf perioperative Parameter, Komplikationen und Mortalität miteinander verglichen. Technik: Zunächst wird die Magenhinterwand mittels Querinzision eröffnet. Es folgt die Vorlage einer Tabaksbeutelnaht. Anschließend werden 3-4 Matratzennähte durch die Schnittränder und das Pankreasparenchym hindurch platziert, Diese werden im Anschluss angezogen, sodass das Restpankreas über die Hinterwand hinein luxiert wird. Anschließend wird die vorgelegte Tabaksbeutelnaht angezogen und verknotet.

Ergebnis Gesamtkomplikationen (p=0.3) und 30-Tage-Mortalität (p=0.73) waren in beiden Gruppen vergleichbar. Die Operationsdauer (p=0.04) und die Rate an Magenentleerungsstörungen (p=0.036) hingegen waren signifikant geringer in der dioPG Kohorte.

Schlussfolgerungen Die dioPG ist in dieser Analyse eine vergleichbar sichere Technik für die Rekonstruktion der Pankreasanastomose, welche mit einer kürzeren Operationsdauer und einer niedrigeren Rate an Magenentleerungsstörungen einhergeht. Sie berücksichtigt dabei, dass das Auftreten von Pankreasfisteln nicht nur mit einer Anastomoseninsuffizienz, sondern auch mit verletztem Gewebe um die Resektionsstelle herum einhergeht. Die Implementierung der dioPG erfolgte in Vorbereitung auf eine Anwendung in der robotisch-assistierten Pankreaschirurgie.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
07. September 2021

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