Z Gastroenterol 2021; 59(08): e285
DOI: 10.1055/s-0041-1734074
Entzündung live: Endomikroskopie und mehr
Mittwoch, 15. September 2021, 13:40-15:00 Uhr, After-Work-Stream: Kanal 2
Dünndarm, Dickdarm und Proktologie

Die Rolle der Magnifikationsendoskopie für Surveillance innerhalb des ersten Jahres nach Dünndarm-Transplantation

D Wichmann
Universitätsklinik Tübingen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
,
D Stüker
Universitätsklinik Tübingen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
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A Königsrainer
Universitätsklinik Tübingen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
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M Quante
Universitätsklinik Tübingen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
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Einleitung Die Dünndarm-Transplantation (DDTx) ist für Patienten mit Dünndarm-Versagen aus unterschiedlichen Ursachen, die einzige zielführende Therapie-Option. Als immun-kompetentes Organ ist das Risiko einer akuten zellulären Abstoßung nach DDTx insbesondere im ersten Jahr nach Tranplantation hoch. Durch Magnifikations-Endoskopie kann eine Darstellung möglicher pathologischer Veränderungen der Zotten und Krypten gewährleistet werden. Goldstandard ist die histologische Sicherung zur Beurteilung einer akuten zellulären Abstoßung.

Ziele Anhand einer retrospektiven Auswertung von DDTx-Patienten, deren klinischen Verläufe, endoskopischen und histologischen Ergebnisse soll die Rolle der Magnifikationsendoskopie für die Surveillance betrachtet werden.

Methodik Alle DDTx-Patienten wurden für die Dauer des ersten Jahres nach Transplantation i.R. der Surveillance-Endoskopie aufgenommen. Die entsprechenden Ergebnisse der histologischen Aufarbeitung werden korreliert.

Ergebnis Vierzehn Patienten wurden in die Analyse eingeschlossen. Es wurden 385 endoskopische und über 1000 histologische Untersuchungen ausgewertet. Sieben Episoden einer akuten zellulären Abstoßung wurden bei 6/14 Patienten detektiert. Die Sensitivität der endoskopischen Abstoßungsdiagnostik lag bei 76 % (41/54), die Spezifität bei 82 % (272/331). Der positive prädiktive Wert lag bei 41 %, der negative prädiktive Wert der Magnifikationsendoskopie lag bei 95 %.

Schlussfolgerung Durch die Magnifikationsendoskopie kann eine verlässliche Surveillance von DDTx erfolgen. Eine histologische Sicherung sollte nur bei endoskopisch auffälligen Zottenveränderungen erfolgen.



Publication History

Article published online:
07 September 2021

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