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DOI: 10.1055/s-0041-1734089
Zwei Nadelpassagen haben eine ähnliche diagnostische Ausbeute als drei Nadelpassagen in endosonographischer Feinnadelaspiration für die Diagnose der soliden pankreatischen Läsionen”
Einleitung Die “European Society of Gastrointestinal Endoscopy” Leitlinien empfehlen 3 oder 4 Nadelpassagen um eine ausreichende Probe >90 % der soliden pankreatischen Läsionen (SPL) zu gewinnen bei nicht vorhandener vor-Ort-zytologischen Evaluation; diese Empfehlung basiert auf einer Evidenz niedriger Qualität.
Ziele Es wurden 2 und 3 EUS-FNA-Nadelpassagen in SPL bezüglich der diagnostischen Ausbeute und der Identifizierung der beeinflussenden Untersuchungsfaktoren verglichen.
Methodik Bei dieser retrospektiven Studie wurden alle konsekutiven Patienten mit SPL von 2 europäischen Tertiärzentren, bei denen EUS-FNA durchgeführt wurde, zusammengeführt. Alle Untersuchungen wurden mit einer 22 oder 25-Gauge-Nadel unter Propofol-Sedierung durchgeführt. Eine vor Ort zytologische Evaluation lag nicht vor. Die Patienten wurden anhand von Nadelpassagen (2 vs.3) in 2 Gruppen eingeteilt. Ausgeschlossen wurden die Untersuchungen mit mehr als 3 oder weniger als 2 Nadelpassagen. Die diagnostische Ausbeute der EUS-FNA zwischen diesen 2 Patientengruppen war der primäre Endpunkt. Mittels einer multivariaten Regressionsanalyse wurden die potentiell beeinflussenden Faktoren (Patienten, Läsion oder perioperativ) der diagnostischen Ausbeute evaluiert.
Ergebnis Es wurden 135 Patienten (83 Männer, 61.5 %) mit einer SPL identifiziert. 2 EUS-FNA Nadelpassagen wurden bei 96 (71.1 %) Patienten und 3 bei 39 (28.9 %) Patienten durchgeführt. Die mittlere Läsionsgröße lag bei 28.4mm (SD±12.3mm), Hauptlokalisation war der Pankreaskopf (n = 89, 66 %) und wurden zytologisch als Adenokarzinome klassifiziert (61 %). 2 Nadelpassagen ergaben sich mit einer ähnlichen diagnostischen Ausbeute wie im Vergleich zu den 3 Nadelpassagen [85/96(88.5 %) vs.33/39(84.6 %),p = 0.54]. Dieses Ergebnis war gleichbleibend, sowohl für die diagnostische Ausbeute einer Malignität (78.1 % vs.69.2 %,p = 0.27), als auch für die Angemessenheit der Probe (81.3 % vs.79.5 %, p = 0.81). In einer sekundären Analyse waren alle Zielparameter unabhängig vom Geschlecht, Patientenalter, Läsionsgröße, Lokalisation, Nadelgröße und teilnehmenden Zentren.
Schlussfolgerung Bei dieser retrospektiven Studie ist die 2 EUS-FNA-Nadelpassage für die Diagnose einer SPL ausreichend. Die Durchführung von 3 Nadelpassagen ergab keine weitere signifikante Gewebeausbeute.
Publication History
Article published online:
07 September 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
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