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DOI: 10.1055/s-0041-1734140
Ein Jahr Covid-19: Testung, Verwendung von Schutzausrüstung und Auswirkungen auf die Gastrointestinale Endoskopie in Deutschland
Hintergrund In der Bewältigung der Covid-19-Pandemie stehen Praxen und Kliniken vor großen Herausforderungen. Zu den Auswirkungen der Pandemie auf gastroenterologische Einrichtungen, insbesondere über einen zeitlichen Verlauf, gibt es bislang kaum Daten. Besonders für den ambulanten Versorgungssektor fehlt eine Datenbasis.
Ziel Das Universitätsklinikum Augsburg wurde im Rahmen des Verbundprojektes B-FAST des Forschungsnetzwerks der Universitätsmedizin beauftragt, wirksame Hygiene- und Schutzkonzepte bei Tätigkeiten mit erhöhter Infektionsgefahr (z.B. Endoskopie) zu erarbeiten.
Methodik Es wurden bundesweit mittels Onlinefragebogen gastroenterologische Einrichtungen befragt (Erhebungszeitraum: 16.12.2020 bis 24.01.2021). Die Rekrutierung erfolgte über die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und den Berufsverband niedergelassener Gastroenterologen (bng). Erhoben wurden Daten zur Verwendung von Schutzausrüstung, präinterventioneller Testung von Patienten, Mitarbeiterscreenings sowie wirtschaftlichen Auswirkungen im Pandemieverlauf.
Ergebnis 429 Einrichtungen beantworteten den Fragebogen. Praxen testeten ihre Patienten präinterventionell signifikant seltener als Kliniken (7,8 % vs. 82,6 %). In Kliniken wurden stationäre Patienten (93,1 %) signifikant häufiger getestet als ambulante Patienten (72,2 %). Die Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung (PSA) nahm im Verlauf der Pandemie signifikant zu. Es konnte gezeigt werden, dass über 70 % der Einrichtungen ihre Mitarbeiter nicht-anlassbezogen auf SARS-CoV-2 screenten. Kliniken sagten im Quartal 4/2020 signifikant häufiger elektive Prozeduren ab als Praxen. Die durchgeführten Prozeduren und die Umsatzentwicklung nahmen 2020 im Vergleich zum Vorjahr ab. Jedoch waren aktuell weniger Einrichtungen von einem Umsatzverlust betroffen als in vorangegangenen Studien.
Schlussfolgerung Unserer Daten veranschaulichen die unterschiedliche Umsetzung präinterventioneller SARS-CoV-2 Testung in der ambulanten und stationären Krankenversorgung. Die Verwendung adäquater PSA und das Mitarbeiterscreening konnten im Verlauf der Pandemie gesteigert werden.
Publication History
Article published online:
07 September 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
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