Z Gastroenterol 2021; 59(08): e310
DOI: 10.1055/s-0041-1734141
Endoskopisches Feuilleton
Freitag, 17. September 2021, 09:00-10:20 Uhr, Saal 4
Endoskopie

SARS-CoV-2-Infektionsrisiko und Seroprävalenz bei Mitarbeitern des Gesundheitswesens in aerosolerzeugenden Tätigkeiten in Deutschland

C Römmele
1   Universitätsklinikum Augsburg, III. Medizinische Klinik, Augsburg, Deutschland
,
A Ebigbo
1   Universitätsklinikum Augsburg, III. Medizinische Klinik, Augsburg, Deutschland
,
M Kahn
1   Universitätsklinikum Augsburg, III. Medizinische Klinik, Augsburg, Deutschland
,
S Zellmer
1   Universitätsklinikum Augsburg, III. Medizinische Klinik, Augsburg, Deutschland
,
A Muzalyova
1   Universitätsklinikum Augsburg, III. Medizinische Klinik, Augsburg, Deutschland
,
G Hammel
2   Helmholtz Zentrum München, Institut für Umweltmedizin, München, Deutschland
,
LP Breitling
1   Universitätsklinikum Augsburg, III. Medizinische Klinik, Augsburg, Deutschland
,
C Bartenschlager
3   Universität Augsburg, Lehrstuhl für Health Care Operations/Health Information Management, Augsburg, Deutschland
,
A Beyer
4   Praxis für Gastroenterologie und gastrointestinale Onkologie, Altötting, Deutschland
,
J Rosendahl
5   Universitätsklinikum Halle, Klinik für Innere Medizin I - Gastroenterologie und Pneumologie, Halle (Saale), Deutschland
,
T Schlittenbauer
6   Universitätsklinikum Augsburg, Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Augsburg, Deutschland
,
J Zenk
7   Universitätsklinikum Augsburg, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Augsburg, Deutschland
,
B Al-Nawas
8   Universitätsklinikum Mainz, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Plastische Chirurgie, Mainz, Deutschland
,
R Frankenberger
9   Philipps-Universität Marburg und Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Campus Marburg, Abteilung für Zahnerhaltungskunde, Marburg, Deutschland
,
J Hoffmann
10   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Heidelberg, Deutschland
,
C Ahrens
11   Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Magdeburg, Deutschland
,
F Lammert
12   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Innere Medizin II - Gastroenterologie und Endokrinologie, Homburg, Deutschland
13   Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Hannover, Deutschland
,
C Traidl-Hoffmann
14   Universität Augsburg, Lehrstuhl für Umweltmedizin, Augsburg, Deutschland
,
H Messmann
1   Universitätsklinikum Augsburg, III. Medizinische Klinik, Augsburg, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Bei der Bewältigung der COVID-19-Pandemie kommt dem medizinischen Personal im Gesundheitswesen (HCW) eine besondere Rolle zu. Als nachgewiesen gilt ein erhöhtes Infektionsrisiko für Mitarbeiter in der Betreuung von COVID-19-Patienten. Zudem werden insbesondere aerosolproduzierenden Eingriffen (AGP) ein erhöhtes Infektionspotenzial zugeschrieben.

Ziele Das Universitätsklinikum Augsburg wurde im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierten Verbundprojektes B-FAST des nationalen Forschungsverbundes Universitätsmedizin beauftragt, Daten zu aerosolproduzierenden Tätigkeiten in den Fachdisziplinen gastrointestinale Endoskopie (GIE), HNO, Zahnmedizin und MKG für Deutschland zu erheben.

Methodik: Es wurde eine bundesweite Onlinebefragung sowie eine Antikörpertestung in Bayern im stationären und ambulanten Bereich der jeweiligen Fachdisziplinen im Erhebungszeitraum 12/2020 bis 02/2021 durchgeführt. Verglichen wurden die Ergebnisse von Kliniken/Krankenhäusern mit Praxen und Ambulanzen in den Bereichen GIE, HNO, Zahnmedizin und MKG.Ergebnisse 2.070 Einrichtungen mit 25.113 Mitarbeitern beantworteten den Fragebogen. Die Rate der SARS-CoV-2-positiven Mitarbeiter war in Krankenhäusern höher (6,3 %) als in Praxen (4,0 %). In beiden Fällen hatte die GIE die höchste Anzahl positiver Mitarbeiter (9,9 % und 5,3 %) im Vergleich zu den anderen Fachdisziplinen. Diese Ergebnisse wurden durch die mittels Antikörpertestung ermittelte Seroprävalenz bestätigt. Die Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung (PSA) nahm im Verlauf der Pandemie zu. Eine Ausnahme bildete hierbei der medizinische Mund-Nasen-Schutz (61.7 % Q2 vs. 44.8 % Q4, p < 0.01). Dagegen nahm insbesondere die Verwendung von FFP2-, FFP3- und N95-Masken signifikant zu (33.1 % Q2 vs. 63.6 % Q4).

Schlussfolgerung HCW in der GIE scheinen ein höheres Infektionsrisiko zu haben als HCW in der HNO, Zahnmedizin und MKG bei vergleichbarer PSA. Darüber hinaus haben HCW in der GIE in Krankenhäusern ein höheres Infektionsrisiko als in der Praxis oder im ambulanten Bereich. Dies steht im Gegensatz zu den anderen Fachdisziplinen mit einem tendenziell erhöhten Infektionsrisiko im ambulanten Bereich.



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Article published online:
07 September 2021

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