Z Gastroenterol 2021; 59(08): e311
DOI: 10.1055/s-0041-1734143
Endoskopisches Feuilleton
Freitag, 17. September 2021, 09:00-10:20 Uhr, Saal 4
Endoskopie

Einsatz von Butylscopolamin in der interventionellen gastrointestinalen Endoskopie: Ein Survey

O Ullmann
1   Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und interventionelle Endoskopie, Asklepios Klinik Barmbek, Hamburg, Deutschland
2   Campus Hamburg, Semmelweis Universität Budapest, Hamburg, Deutschland
,
E Georgiadou
3   Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Nürnberg, Deutschland
,
T Hillemacher
3   Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Nürnberg, Deutschland
,
Schmidt AR
4   Klinik für Innere Medizin II, Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie und Infektiologie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland
,
T von Hahn
1   Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und interventionelle Endoskopie, Asklepios Klinik Barmbek, Hamburg, Deutschland
2   Campus Hamburg, Semmelweis Universität Budapest, Hamburg, Deutschland
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Hintergrund Butylscopolamin (BS) wird vielfach in der gastrointestinalen Endoskopie eingesetzt, um die Motilität im Gastrointestinaltrakt zu vermindern. Es gibt Hinweise auf eine höhere Adenom- und Polypendetektionsrate unter Einsatz von BS. Erkenntnisse zum Nutzen und Anwendungsverhalten in der interventionellen Endoskopie fehlen.

Methode Um die gegenwärtig gelebte Praxis bezüglich des Einsatzes von BS zu charakterisieren, führten wir eine anonyme Online-Umfrage unter Endoskopikerinnen und Endoskopikern im deutschsprachigen Raum durch. Die Umfrage wurde über den Newsletter der DGVS, soziale Medien und per E-Mail verbreitet.

Ergebnisse Insgesamt nahmen 201 Ärztinnen und Ärzte an der Umfrage teil. Die Mehrheit (77,3 %) war erfahren mit mehr als 5.000 Eingriffen in ihrer bisherigen Laufbahn und 92 % der Befragten setzen BS im Rahmen von Endoskopien ein. Der Großteil (89,8 %) verabreicht BS während des laufenden Eingriffs, deutlich seltener wird BS bereits vor Eingriffsbeginn (4,5 %) gegeben. Die am häufigsten genannte Intention (80,7 %) ist die Erleichterung der Prozedur, gefolgt von einer Verbesserung der Diagnostik (58 %). Die angegebene Einsatzhäufigkeit von BS variierte stark zwischen den verschiedenen Arten von Eingriffen, wobei BS insbesondere bei komplexen Prozeduren wie Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD) mit endoskopischer Submukosadissektion (ESD) (35,7 %), Koloskopie mit ESD (46,6 %) und endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie (ERCP) (52,0 %) häufig eingesetzt wird. Demgegenüber kommt BS bei eher einfachen Prozeduren wie diagnostische ÖGD (5,3 %), interventionelle ÖGD mit Varizenligatur (5,9 %) und ÖGD mit Polypektomie (endoskopische Mukosaresektion (EMR)) (25,3 %) nur seltener zum Einsatz.

Fazit Der Einsatz von Butylscopolamin ist im Rahmen von gastrointestinalen Endoskopien unter deutschsprachigen Endoskopikerinnen und Endoskopikern weit verbreitet, in erster Linie mit dem Ziel, den Ablauf von Interventionen zu vereinfachen. Die Häufigkeit des Einsatzes steigt mit der Komplexität der Eingriffe.



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Article published online:
07 September 2021

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