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DOI: 10.1055/s-0041-1734147
Die Verbreitung von arbeitsplatzbezogenen muskuloskelettalen Beschwerden bei klinisch tätigen Gastroenterologen in Deutschland
Einleitung Durch spezifische körperliche Fehlbelastung in der Endoskopie ist das Auftreten von muskuloskelettaler Beschwerden von hoher Relevanz aus gesundheitlichen und gesundheitsökonomischen Aspekten. Während allgemeine Untersuchungen zur Verbreitung und Beeinflussung dieser Problematik bereits erfolgt sind, fehlt eine systematische Untersuchung zur Lage in Deutschland.
Ziele Ziel dieser Studie ist die Untersuchung der Verbreitung von muskuloskelettalen Beschwerden bei endoskopisch tätigen Ärzten in Deutschland.
Methodik Eine Untersuchung von muskuloskelettalen Beschwerden erfolgte über einen Online-Fragebogen mit 39 Items. Die Verbreitung des Fragebogens erfolgte über die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen (DGVS) sowie die Deutsche Gesellschaft für Endoskopie und Bildgebende Verfahren (DGE-BV). Bei Angabe von muskuloskelettalen Beschwerden erfolgte ein spezifisches Schmerzassessment mittels Pain Disability Index (PDI).
Ergebnisse Von insgesamt 143 teilnehmenden endoskopisch tätigen Ärzten gaben 85,3 % das allgemeine Auftreten von muskuloskelettalen Beschwerden an und 79 % spezifische berufsbezogene Muskel- und Gelenkbeschwerden. Fehlbelastungen traten vor allem im Bereich des Nackens, des Rückens, der Schulter sowie des Daumens auf. Bei 9,1 % der Befragten wurde eine zeitweise Krankschreibung aufgrund der Beschwerden notwendig, 15,4 % der Endoskopiker mussten beschwerdebedingt die Anzahl ihrer Untersuchungen reduzieren. Auch war bei jeweils über 30 % der Befragten der Einsatz von Schmerzmittel und/oder physiotherapeutischer Behandlung notwendig.
Schlussfolgerung Es zeigte sich zusammenfassend eine enorme Verbreitung und Bedeutung von arbeitsplatzbezogenen muskuloskelettalen Beschwerden bei endoskopisch tätigen Ärzten in Deutschland. Es konnte gezeigt werden, dass die angegebenen Beschwerden häufig therapiebedürftig waren und zur Beeinflussung der endoskopischen Versorgung führten. In der Konsequenz sollten zur Prävention von Arbeitsausfällen und (zeitweiser) Berufsunfähigkeit weitere Studien über mögliche Interventionsmöglichkeiten erfolgen.
Publication History
Article published online:
07 September 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
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