Neonatologie Scan 2016; 05(01): 10-11
DOI: 10.1055/s-0042-100542
Diskussion
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Risikoneugeborene: Fetale Makrosomie: Weheninduktion oder Abwarten?

Die fetale Makrosomie ist ein geburtshilflicher Risikofaktor. Eine der wichtigsten Komplikationen ist die Schulterdystokie. Die kindlichen und maternalen Folgen sind gravierend: Frakturen, Plexusläsionen, fetale Asphyxie, perineale Verletzungen, operative Entbindung. Boulvain et al. haben in einer randomisierten Kontrollstudie untersucht, ob eine frühzeitige Weheneinleitung bei Verdacht auf Makrosomie gegenüber einer abwartenden Haltung von Vorteil sein kann. Bisherige Studien hatten tendenziell das Gegenteil ergeben.
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
14. März 2016 (online)

Fazit

Bei Verdacht auf Makrosomie kann die Weheninduktion zwischen der 38. und 39. SSW eine Option darstellen, so die Autoren. Die Einleitung der Wehen reduziert das Risiko für Schulterdystokie und Frakturen. Gleichzeitig steigt die Wahrscheinlichkeit für eine spontane vaginale Entbindung. Allerdings gilt es, diese Vorteile gegen Nachteile abzuwägen, die mit einer Weheneinleitung vor dem errechneten Geburtstermin verbunden sind.