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DOI: 10.1055/s-0042-100624
Umsetzung Betrieblicher Gesundheitsförderung/Betrieblichen Gesundheitsmanagements in Deutschland: Stand und Entwicklungsbedarfe der einschlägigen Forschung
Implementation of Workplace Health Promotion/Workplace Health Management in Germany: State-of-the Art and Need for Further ResearchPublication History
Publication Date:
23 March 2016 (online)
Zusammenfassung
Ziel der Studie: Zur Frage der Verbreitung von Gesundheitsförderung/Gesundheitsmanagement in deutschen Betrieben liegen heterogene Ergebnisse vor. Das Ziel der Studie besteht darin, mehr Transparenz über die Ursachen dieser Diskrepanzen sowie zu möglichen Einflussfaktoren auf die Bereitschaft zur Umsetzung von BGF/BGM zu gewinnen.
Methodik: Auf Basis einer systematischen Datenbankrecherche wurden einschlägige Studien identifiziert und einer vergleichenden inhaltlichen Analyse unterzogen.
Ergebnisse: Die Studien zur Verbreitung von BGF/BGM in Deutschland weisen hinsichtlich Fragestellung, Repräsentativität, Vorgehen und Design erhebliche Unterschiede auf. Dennoch zeichnen sich übereinstimmende Tendenzen hinsichtlich der Identifikation signifikanter Einflussfaktoren auf die Bereitschaft zur Umsetzung von BGF/BGM ab.
Schlussfolgerungen: Bei der Konzeption künftiger Studien zur Analyse der Verbreitung von BGF/BGM ist es wichtig, sich auf eine einheitliche Definition sowie ein vergleichbares Erfassungs- und Kategorisierungsschema der erhobenen Maßnahmen zu einigen. Im Hinblick auf die Auswertung von Auswirkungen der betrieblichen Interventionen wären die quantitativen durch qualitative Daten zu ergänzen, die in der Lage sind, das „Wie“ der Umsetzung sowie darauf bezogene, spezifische organisationskulturelle Deutungsmuster zu erfassen.
Abstract
Aim: The data on health management programmes in German companies show quite heterogeneous results. The aim of the study was to gain more transparency into the cause of these discrepancies as well as information on factors influencing the willingness of companies to implement such programmes.
Methods: Based on a systematic database search, relevant studies were identified and comparative analysis of their contents was carried out.
Results: The existing studies on the health management programmes in German companies reveal significant discrepancies in terms of their research question, representativeness, approach and design. Nevertheless, they do reveal certain trends identifying significant factors that influence the willingness of companies to implement such programmes.
Conclusion: In the design of future studies to analyse the distribution of corporate health management programmes, there is a need to agree on common definitions and data collection methods and how the results are to be categorised. When evaluating the effects of corporate programmes, the quantitative data would need to be supplemented with qualitative data that would be capable of identifying how such programmes are implemented and the associated organisation-specific cultural patterns.
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