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DOI: 10.1055/s-0042-101059
Psychiatrie – Ressourcen aufspüren
Verantwortlicher Herausgeber dieser Rubrik:
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
03. Juni 2016 (online)
Es ist in der psychiatrischen Rehabilitation effektiver, Stärken von Klienten zu fördern, als sich auf ihre Schwächen zu konzentrieren. Andreas Langosch, der in der Sozialtherapie tätig ist, stellt zu Beginn seines Buchs die Grundlagen des ressourcenorientierten Arbeitens vor. Er spannt den Bogen von der lösungsfokussierten Kurztherapie über das Resilienz-konzept bis hin zu den Prinzipien der motivierenden Gesprächsführung sowie des Case Managements. Dies nützt dem Leser zwar als zeitsparende, leicht verständliche Einführung, lässt ihn jedoch nur in die angesprochenen Themen hineinschnuppern. Kleine Fallbeispiele veranschaulichen die Umsetzung in der Praxis.
Den Beratungsprozess gliedert der Autor in vier Module: Schätze bergen (Was ist gut und soll so bleiben?), Bewältigungsstrategien (Was hat bei Schwierigkeiten schon einmal geholfen?), Perspektiven entwickeln (Ausblicke auf die Zukunft wagen) und Handeln und Erfolgskontrolle (Am Anfang war die Tat!). Nach jedem Kapitel liefert er Übungsaufgaben zur Wiederholung und Vertiefung. Zahlreiche Arbeitsbögen sollen helfen, den Ziel- und Entscheidungsfindungsprozess bei der Beratung und Therapie zu unterstützen. Sie lassen sich von der beiliegenden CD-ROM ausdrucken und direkt verwenden.
Die vorgestellten Methoden sind für Ergotherapeuten zum Beispiel in der psychiatrischen Rehabilitation interessant. Das Angebot an Arbeits- und Reflexionsbögen erscheint jedoch teilweise inflationär, sodass der Nutzer sie punktuell auswählen und im Sinne des Klienten einsetzen sollte.
Eva Alkin-Moser, MSc, Ergotherapeutin in der klinischen Kinder- und Jugendpsychiatrie aus Amstetten