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DOI: 10.1055/s-0042-102973
Im Notfall 112! – Ist doch klar – oder?
Publication History
Publication Date:
09 March 2016 (online)
Am 11.2. war Europäischer Tag des Notrufs. Diesen Anlass haben viele Hilfsorganisationen genutzt, um den Deutschen die EU-weite Notrufnummer 112 ins Gedächtnis zu rufen. Traurig, dass das noch immer nötig ist! Seit mittlerweile 25 Jahren gilt der Aufruf „Im Notfall 112!“ in allen EU-Ländern, trotzdem wissen nur 4 von 10 Deutschen, dass sie unter dieser Nummer auch im europäischen Ausland die Notrufzentrale der Rettungsdienste, Feuerwehr oder Polizei kostenfrei erreichen. Innerhalb Deutschlands würden 82 % der Menschen im Falle eines Notfalls die 112 wählen – ganze 18 % kennen die Nummer nicht!
Seit 2012 müssen sich Patienten noch eine weitere Nummer merken: die des kassenärztlichen Bereitschaftdiensts. Kennen Sie sie? Es ist die 116117. Den ärztlichen Bereitschaftsdienst sollte man kontaktieren, wenn die Angelegenheit nicht bis zur Sprechstunde des Hausarztes warten kann, aber noch kein lebensbedrohender Notfall ist. Wer diese Nummer wählt, hört in der Regel eine Bandansage mit Angabe der Adresse und Öffnungszeiten der nächstgelegenen Notfallpraxis. Falls Patienten aus medizinischen Gründen einen Hausbesuch benötigen, bleiben sie in der Leitung und werden dann mit der zuständigen Integrierten Leitstelle verbunden, die die Hausbesuche koordiniert. Dr. Lorenz Menz, Präsident des DRK-Landesverbands Baden-Württemberg, zieht ein positives Fazit aus den ersten Erfahrungen mit der neuen Dienstleistung: Immer wieder seien vermeintliche Notfälle vom ärztlichen Bereitschaftsdienst übernommen worden – was dann der wirklich nötigen Notfallrettung zu Gute kam. „Umgekehrt konnte schnell reagiert werden, wenn ein Anruf über die 116117 sich als echter Notfall heraus stellte.“
Den Leitstellen kommt in Zukunft eine weitere wichtige Aufgabe zu: Der European Resuscitation Council (ERC) hat in seinen aktuellen Leitlinien noch einmal die Bedeutung der Laienreanimation betont – und sieht die Leitstellendisponenten in der Pflicht, einen Herzkreislaufstillstand am Telefon erkennen und den Ersthelfer zur Herzdruckmassage anleiten zu können. Wie man diese Situation meistert, lesen Sie ab S. 22. Und weil in Zukunft hoffentlich mehr Europäer die Nummer 112 kennen, werden immer mehr Anrufer unserer Sprache nicht mächtig sein. Deshalb gibt's den Text nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Englisch.
Viel Spaß bei der Lektüre dieser retten!-Ausgabe!
Ihre
Herausgeber
Rico Kuhnke, Pfalzgrafenweiler
Stefan Leibinger, Lauf a. d. Pegnitz
Dr. Sönke Müller, Neckargemünd
Dr. Wolfgang von Meißner, Baiersbronn
Volker Wanka, Neuenbürg
Experten
Dr. Thomas Ahne Universitätsklinikum Freiburg
Hanna Besemer, Rettungsassistentin Weilheim
Dr. Albrecht Henn-Beilharz, Katharinenhospital Stuttgart
Dr. Steffen Herdtle, Universitätsklinikum Jena
Armin Hess, DRK-Landesschule Baden-Württemberg, Pfalzgrafenweiler
Dr. Jörg Helge Junge, Kantons-spital Graubünden, Chur
Prof. Dr. Dr. Alex Lechleuthner, Institut für Notfallmedizin der Berufsfeuerwehr Köln
Dr. Gregor Lichy, Klinikum Ludwigsburg
Carsten Ohsberger, Branddirektion Stuttgart
Holger Pfleger, Branddirektion Frankfurt am Main
Gerhard Schmöller, Branddirektion München
Dr. Michael Schorn-Meyer, Schweizer Institut für Rettungsmedizin Nottwil
Ralph Schuster, DRK Stuttgart
Dr. Stefan Weiß, Klinikum Ludwigsburg
Redaktion
Dr. Daniela Erhard
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14
70469 Stuttgart
Tel.: 0711/8931-389
E-Mail: retten@thieme.de
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Titelfoto: Rico Kuhnke 2016 / DRK-Landesschule Baden-Württemberg