Zusammenfassung
2010 wurde die Substitution mit Diamorphin nach langem Vorlauf in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland aufgenommen. Gegenwärtig befinden sich ca. 570 Patienten in 9 Substitutionsambulanzen deutschlandweit in einer solchen Behandlung. Sowohl die Studienphase als auch die klinische Praxis zeigt den Erfolg dieser Therapieform bei Patienten mit schwerer Opiatabhängigkeit bezüglich deren körperlicher und psychischer Gesundheit als auch der sozialen Lebensumstände. Dabei unterliegt die Diamorphinsubstitution eng gefassten Aufnahmekriterien hinsichtlich der Patienten einerseits und besonderen organisatorischen Anforderungen an den Vergabebetrieb andererseits. In dem Artikel werden diese Kriterien detailliert dargestellt, ebenso wie neurobiologische Grundlagen und Erläuterungen zum klinischen Ablauf im Praxisalltag. Verbesserungen der vorgeschriebenen Rahmenbedingungen könnten zu einem vergrößerten Erreichen von Patienten führen, die von dieser Art der Substitution profitieren.
Abstract
After a long lead time the substitution with diamorphine was taken into the German catalogue of statutory health insurance in 2010. Currently about 570 patients are treated this way in 9 ambulances in Germany. The study phase as well as the clinical practice are showing the success of this therapy concerning physical and mental health of patients and their circumstances of social life. Thereby substitution with diamorphine is underlying very strict admission criteria regarding patients on the one hand and particular organizational requirements of the medical institution on the other hand. This article explains these criteria in detail as well as neurobiological information and clinical workflow is presented. Improvement of mandatory requirements could lead to a better reaching of patients who benefit from substitution with diamorphine.