retten! 2016; 5(02): 116-125
DOI: 10.1055/s-0042-103609
Fachwissen:
Titelthema
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Narkose im Rettungsdienst – Darauf kommt es an

Erik Popp
,
Daniela Erhard
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Publication Date:
03 May 2016 (online)

Abstract:

Bei einer Narkose gilt: Schon kleine Fehler können das Leben des Patienten gefährden. Das ist unter den Bedingungen im Rettungsdienst noch stärker der Fall als in der Klinik. Daher muss jeder Handgriff sitzen – und jeder im Team wissen, was er zu tun hat. Erik Popp, Mitautor der Leitlinie „Präklinische Notfallnarkose“ erklärt im Interview, wie eine Narkose im Rettungsdienst abläuft und was Sie dabei unbedingt beachten müssen.

Kernaussagen

  • Die äußeren Bedingungen, das einfachere Monitoring und die häufig fehlende Routine der Akteure erschweren eine präklinische Notfallnarkose.

  • Die Entscheidung für oder gegen eine Narkose im Rettungsdienst hängt nicht nur von der medizinischen Indikation ab – auch die Rahmenbedingungen für eine Narkose sowie Dauer und Art des Transports fließen in die Nutzen-Risiko-Abwägung ein.

  • Die Narkose umfasst nicht nur das Verabreichen von Narkosemedikamenten. Auch das „Drumherum“ aus Monitoring, Kontrolle der Atemwegssicherung und Beatmung zählt dazu.

  • Die Einleitung der Narkose erfolgt im Rettungsdienst als Rapid-Sequence-Induction. Sie reduziert das Aspirationsrisiko.

  • Eine Hypoxie ist für den Patienten das vordringlichste Problem und muss sofort beseitigt werden – notfalls mit einer Zwischenbeatmung.

  • Standard bei der Atemwegssicherung ist die endotracheale Intubation. Bei Schwierigkeiten kann man auch auf supraglottische Atemwegshilfen (SGA) zurückgreifen.

  • Häufige Komplikationen bei der Narkose sind Blutdruckabfälle und Probleme bei der Atemwegssicherung.

Ergänzendes Material