Prof. Dr. med. Manfred Wildner
Der sprichwörtliche Gordische Knoten hat seinen historisch-mythologischen Bezug zu König Gordios von Phrygien in der heutigen Zentraltürkei. Die Deichsel seines Wagens war mit kunstvoll verschlungenen Seilen mit dem Zugjoch für die Pferde verbunden. Nach seiner Prophezeiung würde derjenige, der diesen Knoten zu lösen vermochte, die Herrschaft über Kleinasien erringen. Alexander der Große löste im Jahr 333 v. Chr. diese Aufgabe auf seine Weise: Er durchschlug den Knoten mit dem Schwert und eroberte Kleinasien, das persische Großreich und gelangte bis an den Indus. Zumindest ist das die Variante des Plutarch. Arrian beruft sich in seiner Überlieferung auf einen Begleiter Alexanders, Aristobulos von Kassandreia. In dessen Alexander-Vita soll dieser den Knoten schlau dadurch gelöst haben, dass er den Deichselnagel herauszog und damit das Joch wegziehen konnte.