Zusammenfassung
Beim Umgang mit Asylbewerbern bestehen häufig bei den Beschäftigten und den freiwilligen
Helfern Unsicherheiten im Hinblick auf eine mögliche Übertragung von Infektionskrankheiten.
Obwohl gezeigt werden konnte, dass insgesamt nur ein geringes Infektionsrisiko von
Asylbewerbern ausgeht, sollten arbeitsmedizinische Aspekte und Impfschutz nicht außer
Acht gelassen werden.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt neben den Standardimpfungen bei beruflicher
Indikation, die für Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter (inkl. bspw. ehrenamtliche Helferinnen
und Helfer) in den Einrichtungen gegeben ist, Impfungen gegen Hepatitis A, Hepatitis
B, Auffrischimpfung gegen Polio (falls letzte Impfung vor mehr als 10 Jahren) sowie
Influenza (in der Saison). Im Bereich des Arbeitsschutzes hat laut Arbeitsschutzgesetz
der Arbeitgeber die am Arbeitsplatz auftretenden Gefährdungen fachkundig zu ermitteln
(Gefährdungsbeurteilung) und die notwendigen Schutzmaßnahmen festzulegen. Je nach
Tätigkeit und Gefährdung beim Umgang mit Asylbewerbern können unterschiedliche Verordnungen
(wie z. B. die Biostoffverordnung) und technische Regeln für biologische Arbeitsstoffe
(wie z. B. die TRBA 250 oder TRBA 500) Anwendung finden.
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat verschiedene
Merkblätter zum Thema „Asylbewerber und Gesundheitsmanagement“ für Beschäftigte und
freiwillige Helfer aus dem nicht-medizinischen Bereich sowie aus dem Bereich medizinischer
Untersuchungen oder Behandlungen veröffentlicht (www.lgl.bayern.de Suchwort „Asylbewerber“). Mit diesen Veröffentlichungen wirkt das LGL Unsicherheiten
im Umgang mit Asylbewerbern bei beruflichem, aber auch ehrenamtlichem Kontakt, entgegen.
Gleichzeitig erhält der Arbeitgeber Unterstützung bei der Umsetzung seiner gesetzlichen
Verpflichtungen, den Arbeitsschutz für seine Mitarbeiter zu gewährleisten.
Abstract
Employees and volunteers often feel insecure about the potential transmission of infectious
diseases when taking care of asylum seekers. It could be shown that overall only a
minor risk of infection emanates from asylum seekers. However, aspects of occupational
health and vaccination should be kept in mind.
Besides the standard vaccination the Standing Committee on Vaccination (STIKO) recommends
for occupational indication, which is given for employees and volunteers in asylum
facilities, vaccination against hepatitis A, hepatitis B, polio (if the last vaccination
was more than 10 years before) as well as influenza (seasonal).
According to the German Occupational Safety and Health Act taking care of the employer
has to determine which exposures might occur at the workplace (risk assessment) and
define necessary protection measures. Depending on task and exposure when taking care
of asylum seekers different acts (e. g. biological agents regulation) and technical
guidelines for the handling biological agents (e. g. TRBA 250 or TRBA 500) have to
be applied.
The Bavarian Health and Food Safety Authority (LGL) has published several information
sheets regarding „asylum seekers and health management“ for employees and volunteers
from the non-medical as well as the medical area (www.lgl.bayern.de search term “Asylbewerber”). With theses publications insecurities in taking care
of asylum seekers should be prevented. Furthermore the employer gets support in the
implementation of legal obligations to ensure occupational safety for the employees.
Schlüsselwörter
Asylbewerber - Arbeitsmedizin - Impfschutz - freiwillige Helfer
Key words
asylum seekers - occupational health - vaccination - volunteers