Handchirurgie Scan 2017; 06(01): 51-69
DOI: 10.1055/s-0042-104819
Handgelenk
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diagnostik und Therapie perilunärer Luxationen und Luxationsfrakturen

Ariane Asmus
,
Andreas Eisenschenk
,
Frank Eichenauer
,
Simon Kim
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. April 2017 (online)

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Perilunäre Luxationen und Luxationsfrakturen gehören zu den schwersten Verletzungen der Handwurzel. Der Schlüssel zur erfolgreichen Behandlung liegt in der frühzeitigen sicheren Diagnosestellung, der zeitnahen Reposition und Stabilisierung, der Rekonstruktion der Anatomie sowie der stabilen Frakturversorgung. Von diesen Prinzipien hängt die Prognose im Hinblick auf Beweglichkeit, Schmerzen und postoperative Arthrose ab.

Kernaussagen
  • Perilunäre Luxationen und Luxationsfrakturen werden in Flexions- und Extensionsverletzungen sowie nach dem Verletzungsausmaß in Lesser-Arc- und Greater-Arc-Verletzungen unterteilt.

  • Relevant für die operative Behandlung und die Prognose ist die frühzeitige und präzise Beschreibung der Verletzung.

  • Neben Röntgenbildern in 2 Ebenen ist die Computertomografie zur genauen Diagnostik unerlässlich.

  • Besondere Aufmerksamkeit ist der peripheren neurologischen Untersuchung zur Detektion einer Kompression des Karpalkanals zu widmen.

  • Eine zügige Beseitigung des Luxationszustands und operative Rekonstruktion ist anzustreben.

  • Die größte Gefahr besteht in dem Übersehen dieser Verletzungen und dadurch verspäteten operativen Versorgung.

  • Die Reposition und Stabilisierung erfolgt unter Berücksichtigung der medizinischen Begleitumstände und des Patientenzustands primär oder sekundär über einen dorsalen Zugang zum Handgelenk.

  • Das Hauptaugenmerk in der physiotherapeutischen Nachbehandlung ist weniger auf den Bewegungsumfang als vielmehr auf anhaltende Schmerzfreiheit zu richten.