retten! 2016; 5(04): 274-282
DOI: 10.1055/s-0042-104858
Fachwissen: Titelthema
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Hypothermie - Vermeiden statt behandeln!

Fabian Heinke
,
Henning Bölckow
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Publication History

Publication Date:
22 September 2016 (online)

Abstract:

Lawinenunfälle, Eiseinbrüche, Ertrinken – Hypothermie-Notfälle klingen oft spektakulär. Das sind sie aber viel seltener, als meist angenommen wird. Häufig entwickeln Patienten eine Unterkühlung unbemerkt erst im Verlaufe eines Einsatzes. Das verursacht nicht nur zusätzliche Komplikationen, sondern ist außerdem vermeidbar – wenn man weiß, wie.

Kernaussagen

  • Bei der rettungsdienstlichen Patientenversorgung kommt es häufig zu meist unbemerkten sekundären Hypothermien.

  • Seien Sie sich dieses Problems bewusst und ergreifen Sie rechtzeitig adäquate Gegenmaßnahmen!

  • Die Therapie der Hypothermie erfolgt stadienabhängig. Sie besteht aus Wiedererwärmung und Isolation.

  • Die Wiedererwärmung sollte immer am Körperstamm einsetzen, um dabei die körpereigene Zentralisation nicht zu durchbrechen und einen Afterdrop und damit einen möglichen „Bergungstod“ zu verhindern.

  • Bei schweren Hypothermien erfolgt die zentrale Wiedererwärmung mittels gesteuerter Bluterwärmung (ECMO oder Herz-Lungen-Maschine).