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DOI: 10.1055/s-0042-105062
Fragen aus der Facharztprüfung Neurologie
Publication History
Publication Date:
21 April 2016 (online)
Durch die Dauer der Schwindelattacke, das Auftreten von Erbrechen und die Art des Nystagmus.
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peripherer Schwindel:
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Schwindelattacke eher kurz
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bei fast allen Formen häufig mit Erbrechen verbunden
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Nystagmus meist horizontal mit der raschen Komponente zur Gegenseite
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zentraler Schwindel:
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Attacke eher länger
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seltener mit Erbrechen verbunden
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Nystagmus häufiger vertikal, u. U. rotatorisch und dissoziiert
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Nystagmus bei peripherem Schwindel:
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ermüdlich, bei Provokation bereits nach wenigen Sekunden verändert
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unabhängig von der Blickrichtung immer zur gleichen Seite (richtungsbestimmt)
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Nystagmus bei zentralem Schwindel:
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nicht oder nur kaum ermüdlich
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Blickrichtungsnystagmus, dessen Amplitude sich in Richtung der Läsionsseite verstärkt
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Die klinische Symptomatik des Kleinhirnbrückenwinkeltumors variiert stark und kann insbesondere auch als Morbus Menière missdeutet werden. Typischerweise sind die Schwindelanfälle nicht attackenartig, die Symptomatik insgesamt ist eher progredient. Typisch sind im weiteren Verlauf die Beteiligung anderer Hirnnerven wie des N. trigeminus oder N. facialis, in späteren Stadien auch der Hirnstamm- und Pyramidenbahnen sowie das Auftreten von Kleinhirnzeichen.
Lagerungsübungen haben den besten Effekt. Dabei lernt der Patient, durch die wiederholte Änderung der Körperposition die Schwindelattacken kontrolliert auszulösen. Das Gleichgewichtssystem adaptiert sich dann zunehmend an den Reiz und zeigt eine abnehmende Reizantwort, was zu einer Symptomlinderung führt.
Perilymphfisteln entstehen durch die pathologische Verbindung des Perilymphraumes mit dem Mittelohr. Ursächlich sind meist traumatische Druckbelastungen, ein Barotrauma, Schädeltrauma oder Ohrtraumata. Die Therapie ist zunächst konservativ, da sich die meisten Fisteln wieder spontan schließen. Operative Verschlüsse sind nur selten notwendig.
Ähnlich den Drop Attacks bei vertebrobasilären Ischämien kommt es plötzlich zu rezidivierenden Stürzen in Verbindung mit spontan einsetzendem Drehschwindel, ohne dass bestimmte Auslöser oder Bewusstseinsstörungen vorliegen. Ursächlich sind Sacculus oder Utriculus-Reizungen durch endolymphatische Druckschwankungen.