Radiologie up2date 2016; 16(02): 163-175
DOI: 10.1055/s-0042-105423
Kopf/Hals-Radiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bildgebung beim Schläfenbeintrauma

Imaging in the temporal bone trauma
A. Noll
,
S. Kösling
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
14. Juni 2016 (online)

Zusammenfassung

Bei den insgesamt seltenen Schläfenbeintraumata können wichtige Strukturen wie Labyrinth, N. facialis und große Gefäße verletzt werden. Die bildgebende Diagnostik sollte neben den Frakturen als häufigster Verletzungsform auch diskrete Befunde wie Ossikelläsionen erfassen können. Eine sorgfältige Analyse ist auch in Hinblick auf mögliche Spätfolgen erforderlich. Essenziell sind hierfür adäquate Kenntnisse von Anatomie und Untersuchungstechnik. Die konventionelle Röntgentechnik spielt in der modernen Diagnostik keine Rolle mehr.

Abstract

Altogether temporal bone traumata do not rank among common injuries of the body. Important structures as the labyrinth, facial nerve and great vessels may be involved. Fractures are the most frequent injuries of the temporal bone. With adequate knowledge of anatomy and examination technique imaging is able to detect concomitant subtle findings as ossicular chain injuries. Nowadays, radiography is obsolete.

Kernaussagen
  • Schläfenbeintraumata sind selten und treten oft in Kombination mit Schädel-Hirn-Traumata auf.

  • Bildgebende Methode der Wahl ist beim Schläfenbeintrauma nach wie vor die CT; die MRT wird als Zusatzuntersuchung bei speziellen Fragestellungen durchgeführt.

  • Der Nachweis von Schläfenbeinläsionen stellt spezielle Anforderungen an die Untersuchungstechnik.

  • Längs- und Querfrakturen weisen typische Verläufe auf und gehen mit charakteristischen Schädigungsmustern einher, die gezielt zu suchen sind.

  • Zunehmend können auch Ossikelläsionen detektiert werden.

  • Wichtig ist die Kenntnis von Anatomie und die Berücksichtigung klinischer Befunde.