Aktuelle Dermatologie 2016; 42(04): 124
DOI: 10.1055/s-0042-106056
Derma-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Aktinische Keratose – Photodynamische Therapie mit Tageslicht

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Publication Date:
14 April 2016 (online)

Unter Leitung der Klinik und Poliklinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) hat im März eine Studie begonnen, in der ein neues Verfahren zur Behandlung von aktinischen Keratosen mittels Tageslicht auf seine vorbeugende Wirkung hin untersucht werden soll.

Als konventionelle Therapiemethoden stehen bei aktinischen Keratosen Verfahren wie die Vereisung mittels flüssigen Stickstoffs oder die Photodynamische Therapie (PDT) unter Rotlicht zur Verfügung. Die Tageslicht-PDT könnte dieser Verfahren wertvoll ergänzen, insbesondere bei Patienten, die einer großflächigen Therapie bedürfen oder negative Erfahrungen mit einer anderen Behandlungsmethode gemacht haben.

Patienten profitieren bei der Tageslicht-PDT von einem geringeren Aufwand und weniger Schmerzen als bei der konventionellen PDT mit Rotlicht. Nach Auftragen eines chemischen Sonnenschutzes wird das betroffene Areal mit Methylaminolevulinat (MAL) behandelt. Die Substanz reichert sich in den Tumorzellen an und lässt diese lichtempfindlich werden. Werden diese Körperstellen anschließend Rotlicht oder Tageslicht ausgesetzt, führt dies in den Tumorzellen zum Zelltod. Im Gegensatz zur Rotlicht-PDT, bei der zur max. Anreicherung der lichtsensibilisierenden Substanz erst nach einer 3-stündigen Einwirkzeit unter einem licht- und luftundurchlässigen Verband mit rotem Licht bestrahlt wird, geht der Patient bei der Tageslicht-PDT unmittelbar nach Auftragen der Creme für 2 Stunden ins Freie. Da die Tageslicht-PDT für die Patienten weniger schmerzhaft und dabei gleich gut wirksam ist wie die Rotlicht-PDT, können damit große Areale flächig behandelt werden. Hierauf begründet sich auch die Hoffnung auf eine prophylaktische Wirkung, da neben der sichtbaren aktinischen Keratose durch die großflächige Verteilung der MAL-Creme auch nicht sichtbare krankhaft veränderte Zellen in der lichtgeschädigten Haut getroffen werden können.

In die Studie werden insgesamt 58 Patienten aufgenommen und über eine Laufzeit von 24 Monaten an 6 Terminen behandelt. In der gleichen Zeit werden die aktinischen Keratosen einer Kontrollgruppe vereist. Die Ergebnisse werden nach Ablauf der Studie in Bezug auf die Entwicklung neuer aktinischer Keratosen sowie die Entstehung von Karzinomen miteinander verglichen.

Nach einer Mitteilung des Universitätsklinikums Regensburg