OP-Journal 2016; 32(02): 96-104
DOI: 10.1055/s-0042-107041
Artikel zum Leitthema
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Implantatentfernung beim Kind

Implant Removal in Children
Stefan Nuber
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Publikationsdatum:
14. Oktober 2016 (online)

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Zusammenfassung

Derzeit werden aufgrund v. a. gestiegener Ansprüche, wie z. B. der Wunsch einer gipsfreien Behandlung, häufiger primäre Osteosynthesen bei kindlichen Frakturen vorgenommen. Dies führt zu einer hohen Anzahl von anschließenden Implantatentfernungen (ME) bei Kindern, ohne dass für diese Eingriffe evidenzbasierte Daten für deren Notwendigkeit vorliegen. So gelten das wachsende Skelett, eine mögliche Implantatkorrosion und v. a. der Wunsch der Eltern als Gründe für die ME bei Kindern. Dem gegenüber stehen die operations- und narkosebedingten Risiken dieses Eingriffs. Letztlich erfolgt die Implantatentfernung bei Kindern nach einer individuellen Indikationsstellung unter Einbeziehung der Eltern. Wie bei den Erwachsenen ist auch bei der ME bei Kindern ein standardisiertes präoperatives wie auch postoperatives Management notwendig. Neben einem entsprechenden ME-Instrumentarium sind auch eine kindgerechte peri- und postoperative Betreuung und Überwachung erforderlich. Die notwendigen Schritte im Rahmen der Planung, Durchführung und Nachsorge sind zur Realisierung einer erfolgreichen Implantatentfernung bei Kindern ebenso zu beachten, wie auch der Umstand, dass bereits durch die ursprüngliche Frakturbehandlung eine technisch schwere ME möglichst vermieden oder u. U. sogar unnötig wird.

Abstract

The incidence of primary osteosynthesis in child fractures is increasing, due to increasing demand, including the preference for cast-free treatment. This then causes a rise in implant removal procedures in child patients, without evidence that these procedures are required. Skeletal growth, the possibility of implant corrosion and especially parental wishes are considered reasons for implant removal. On the other hand, there are surgical as well as anaesthesiological risks. The indication for implant removal in children must be an individual decision, incorporating the parents. As in adult patients, children require standardised perioperative management for implant removal. Aside from the surgical instruments for the removal, it is also necessary to provide appropriate peri- and postoperative care and monitoring. For successful implant removal in children, careful planning, surgery, and aftercare are essential. The original fracture treatment should aim at avoiding a technically difficult implant removal, if at all possible.