Urologie Scan 2016; 03(02): 96-97
DOI: 10.1055/s-0042-107645
Diskussion
Kinderurologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Orchidopexie ohne transparenchymale Naht

Bei Kryptorchismus und Hodentorsion stellt die Orchidopexie heute das Standardverfahren zur testikulären Fixierung dar. Dabei bestehen aber schon seit längerer Zeit Bedenken, dass bei transparenchmyal gestochener Naht durch die Tunica albuginea Schädigungen des Hodens mit nachfolgend eingeschränkter Fertilität resultieren könnten. Ein US-amerikanischer Urologe berichtet über seine Erfahrungen bei Verzicht auf diese Fixierungsnaht.
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Publication Date:
21 June 2016 (online)

Fazit

Eine Naht durch die Tunica albuginea bei der Korrektur eines Maldeszensus testis oder einer Hodentorsion ist für eine erfolgreiche Operation nicht notwendig, meinen die Verfasser. Einschränkend gilt, dass die Auswertung retrospektiv erfolgte, der Erfolg nicht standardisiert geprüft wurde – so wurde die Größe der Hoden mit einer Schieblehre, einem Lineal oder in der Sonografie gemessen –, Zahl und Zeitpunkt der Nachuntersuchungen variierten und ein Vergleich mit nach anderen Techniken operierten Patienten nicht erfolgte; vor allem kein Vergleich zu den möglichen unterschiedlichen Auswirkungen auf die spätere Fertilität.