OP-Journal 2016; 32(01): 34-38
DOI: 10.1055/s-0042-108596
Artikel zum Leitthema
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sehnenabrisse am Becken

Tendon Ruptures at the Pelvis
Stephan Lorenz
,
Andreas B. Imhoff
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Publikationsdatum:
20. September 2016 (online)

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Zusammenfassung

Beckennahe Abrisse von Sehnen sind schwere Verletzungen, die unversorgt Funktionseinbußen zur Folge haben können. Aufgrund des ausgeprägten Weichteilmantels kann die Rupturlokalisation schwer eingeschätzt werden. Klinisch zeigt sich häufig ein Kraftverlust sowie ein Druckschmerz über der Ruptur bzw. der Insertion. Die bildgebende Diagnostik der Wahl ist das MRT sowie native Röntgenaufnahmen bei Verdacht auf ossäre Mitbeteiligung. Eine frühe operative Versorgung ist der konservativen Therapie und verspäteten Versorgung überlegen. Die Refixation erfolgt anatomisch über Fadenanker. Bei entsprechender Compliance ist eine Schienenversorgung häufig nicht nötig.

Abstract

Pelvic tendon ruptures are severe injuries that might lead to functional disability. Due to the large circumferential soft tissue the location and severity of the injury sometimes is hard to estimate. Clinical symptoms are muscle weakness and tenderness on palpation over the rupture and/or the insertion of the tendon. MRI is the preferred diagnostic imaging modality, whereas radiographies can detect concomitant osseous avulsions. Early surgical reinsertion with suture anchors is superior to conservative treatment or late reconstruction. Postoperative immobilization is rarely necessary in cooperative patients.