ergopraxis 2016; 9(09): 53
DOI: 10.1055/s-0042-108821
rezensionen
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Pädiatrie – Die Worte wiederfinden

Contributor(s):
Elisabeth Nellessen

Subject Editor:
Further Information

Publication History

Publication Date:
02 September 2016 (online)

Zoom Image

In diesem Bilderbuch geht die Autorin behutsam an das Thema Verlusterfahrungen von Kindern heran. Die Geschichte erzählt davon, wie ein Kind nach dem Verlust seiner Mutter verstummt. Eine kleine Spitzmaus, die im Garten wohnt, begleitet das Kind. Aus der Neugier, wie diese Spitzmaus lebt, entwickelt das traumatisierte Kind Gedanken, die es aufschreibt, bis die Worte wiederkommen.

In der Praxis hat es sich für mich bewährt, das Buch gemeinsam mit einem Kind durchzulesen. So konnte ich Raum für aufkommende Fragen zulassen. Bisher haben alle Kinder die Geschichte gut verstanden und die Idee, ihre Gedanken aufzuschreiben und ein Tagebuch zu beginnen, gut aufgenommen. Schulkinder können das Buch gut verstehen. Die beiden Autorinnen verzichten bewusst auf Metaphern und eine religiöse Sprache. Schöne Illustrationen laden zum näheren Betrachten ein.

Ein tolles Bilderbuch, das ich gerne weiterempfehlen möchte. Es zeigt traumatisierten Kindern einen Weg, wie sie ihre Gefühle zum Ausdruck bringen können. Die naturnah gestalteten Bilder kamen bei den Kindern sehr gut an. Viele hatten direkt Lust, selbst ein Bild zu malen, und fanden darüber einen Zugang zu ihrer eigenen Verlusterfahrung.

Elisabeth Nellessen, Ergotherapeutin aus Viersen, die mit Kindern mit psychischen Problemen und Störungen arbeitet