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DOI: 10.1055/s-0042-109611
Das mikrozystische Adenexkarzinom – eine diagnostische und therapeutische Herausforderung
The Microcystic Adenexal Carcinoma – An Diagnostic and Therapeutic ChallangePublikationsverlauf
Publikationsdatum:
09. August 2016 (online)

Fallbericht
Wir berichten über eine 59-jährige Patientin, die sich mit einer größenprogredienten Vorwölbung im Bereich des medialen Augenwinkels vorstellte. Die Raumforderung war der Patientin erstmalig vor etwa 12 Monaten aufgefallen. Klinisch zeigte sich eine ca. 3×5 cm große, unregelmäßig konfigurierte, derbe, am medialen Augenwinkel beginnende, nach kranial ziehende und bis zur Mitte der Augenbraue reichende Neubildung. Die zunächst durchgeführte CT- und MRT-Bildgebung ergab eine Raumforderung im Bereich des rechten Lidwinkels ohne Beteiligung der Orbita und der knöchernen Strukturen ([Abb. 1]). Es zeigte sich kein Kontrastmittel-Enhancement.


Es erfolgte zunächst die radikale Resektion der Raumforderung und die Abdeckung der Wunde mit synthetischem Hautersatz ([Abb. 2])


Der histopathologische Befund ergab ein mikrozystisches Adnexkarzinom (MAK) mit noch tumorpositiven Grenzschnitten ([Abb. 3])


Daher erfolgte 3 Tage nach dem Ersteingriff die Nachresektion und die erneute Deckung der Wunde mit synthetischem Hautersatz. Bei nach dem Zweiteingriff nun histopathologisch tumorfreien Grenzen erfolgte nochmals 4 Tage später die plastische Rekonstruktion des Defekts durch einen modifizierten Rieger-Lappen und eine Z-Plastik ([Abb. 4]).


Im Anschluss erfolgte eine postoperative Radiotherapie über eine stereotaktisch fraktionierte Bestrahlung der Tumorregion mit einer Gesamtdosis von 50 Gy über 5 Wochen. Die Patientin verblieb in unserer Nachsorge und zeigt sich bis heute tumorfrei.