Psychiatr Prax 2016; 43(06): 299-301
DOI: 10.1055/s-0042-111032
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Über die Reduktion von Zwangsmaßnahmen durch eine „offene Türpolitik“

About the Reduction of Compulsory Measures by an „Open Door Policy“
Undine E. Lang
1   Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel (UPK), Basel/Schweiz
,
Marc Walter
1   Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel (UPK), Basel/Schweiz
,
Stefan Borgwardt
1   Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel (UPK), Basel/Schweiz
,
Andreas Heinz
2   Campus Mitte, Charité – Universitätsmedizin Berlin
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
08. September 2016 (online)

Zoom Image

Zwangsunterbringungen gefährden die therapeutische Beziehung, Compliance sowie das Image der Psychiatrie und können mit Traumatisierung, Stigmatisierung und Folgestörungen von Patienten verbunden sein. Sie sind deshalb auf das unmittelbar zur Abwendung krankheitsbedingter Selbst- und Fremdgefährdung notwendige Maß zu reduzieren. In einer Zeit, in der annähernd 50 % der Allgemeinbevölkerung unter psychiatrischen Erkrankungen leidet, scheint es wichtig für die psychiatrische Versorgung, einzelne gefährdete Patienten zu erkennen und ihnen Sicherheit und Therapie zukommen zu lassen und gleichzeitig nicht die Masse der Patienten aus den Augen zu verlieren, die durch ebendiese Sicherheitsmaßnahmen, wenn sie zu pauschal angewendet werden, vor einer Behandlung in der Psychiatrie zurückschreckt.