neuroreha 2016; 08(03): 97
DOI: 10.1055/s-0042-111676
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neue Trends und zukunftsweisende Forschung

Jan Mehrholz
,
Martin Lotze
,
Klaus Starrost
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
09. September 2016 (online)

Schon immer war die Versorgung von Patienten mit Querschnittsymptomatik ein hoher Ansporn – handelt es sich doch oftmals um junge Patienten mit wenigen Koerkrankungen. Darum gab es schon immer eine Vielzahl technischer Neuentwicklungen für diese oft hochmotivierten Patienten.

Der typische Patient mit Querschnittsyndrom hat sich jedoch – wie so einiges innerhalb der Neurorehabilitation – in den letzten 10 Jahren verändert. Faktoren in der Akutversorgung lassen auch diese Patienten älter und multimorbider werden. Einen übersichtlichen Überblick für diese Entwicklung gibt Roland Thiethje aus Hamburg im ersten Beitrag.

Wie aber können wir der geänderten gesellschaftlichen Situation in unserer Therapie entgegenkommen? Was ist derzeit Standard in der Versorgung der Patienten und was ist die Zukunft der Therapie? Dieses Heft stellt beide Bereiche durch führende Autoren in der deutschsprachigen Querschnittszene vor. Den Anfang macht Rüdiger Rupp von der Klinik für Paraplegiologie des Universitätsklinikums Heidelberg. Hier wird nicht die Standardtherapie, sondern es werden innovative Ansätze, die derzeit in der Querschnitttherapie machbar sind, beschrieben.

Noch tiefer in die technischen Grundlagen der Gehirn-Computer-Schnittstelle entführt uns der Beitrag von Gernot Müller-Putz, Andreas Schwarz, Joana Pereira und Patrick Ofner aus Graz. Welche Probleme sind bei der Steuerung von Neuroprothesen derzeit entscheidend?

Drei weitere Artikel umreißen den Alltag der Therapie: Viele Patienten mit Querschnitt leiden unter chronischen Schmerzen. Was deren Ursachen sind und wie wir diese am besten therapieren können, beschreiben Gunther Landmann vom Schweizer Paraplegiker Zentrum und Martin Lotze aus Greifswald.

Hans Brunner von der Neurologischen Klinik Bad Aibling widmet sich der frühen Therapie nach Querschnitt und beschreibt unter anderem die Diagnostik und Therapie der sehr wichtigen urogenitalen Störungen.

Wie kann die Gehfähigkeit bei Querschnitt optimal behandelt werden? Das Autorenteam Simone Thomas, Romy Lehmann und Jan Mehrholz von der Klinik Bavaria in Kreischa geben einen relevanten und soliden Überblick.

Zuletzt ist die Rollstuhlversorgung ein wichtiges Thema bei Querschnittpatienten, dem sich Regina Klink, Annette Schempp und Karen Habert aus Heidelberg widmen.

Insgesamt ist es uns mit diesem Heft gelungen, die Repräsentanten der wichtigsten deutschsprachigen Querschnittzentren mit ihren Ideen zusammenzubringen und die besonders zukunftsweisende Forschung zu vermitteln. Wir hoffen, dass Sie durch die neuen Trends im Feld einen frischen Wind für Ihre Arbeit mit den Patienten bekommen!

Viele neue Denkanstöße wünschen die Herausgeber

Martin Lotze, Jan Mehrholz und Klaus Starrost