Handchirurgie Scan 2016; 05(03): 197-198
DOI: 10.1055/s-0042-112840
Diskussion
Varia
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Rekonstruktion vs. sofortige Amputation bei komplexen Zeigefingerverletzungen

Die initiale Rekonstruktion von kombinierten Verletzungen des Zeigefingers mit offener Fraktur und zusätzlicher Nerven-, Sehnen- oder Arterienverletzung führt oftmals nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen. Eine US-amerikanische Arbeitsgruppe beschäftigte sich aktuell mit der Frage, ob der Patient im Alltag eher von einer aufwändigen Wiederherstellung oder einer direkten Amputation des betroffenen Zeigefingers profitiert und verglich die beiden Behandlungsoptionen.
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Publication Date:
08 September 2016 (online)

Fazit

Ungeplante Reoperationen nach primärer Rekonstruktion des Zeigefingers treten gehäuft bei Patienten auf, bei denen gleichzeitig mehrere Finger betroffen sind. Chirurgen können Patienten mit einer kombinierten Zeigefingerverletzung dahingehend beraten, dass es nach einer initialen Rekonstruktion doppelt so häufig zu einer ungeplanten Reoperation kommt, wie nach einer sofortigen Amputation. Eine gemeinsam getragene Therapieentscheidung basierend auf dem Wissen, dass einer von fünf Zeigefingern trotz einer initialen Rekonstruktion dennoch zu einem späteren Zeitpunkt möglicherweise amputiert werden muss, ist in diesem Setting besonders wichtig.