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DOI: 10.1055/s-0042-112897
Schlaganfall - Ergänzungsprüfung – Das sollten Sie wissen
Publication History
Publication Date:
22 September 2016 (online)
Abstract:
retten! macht Sie fit für den Notfallsanitäter: In jeder Ausgabe arbeiten wir anhand eines Fallbeispiels einen interessanten Einsatz algorithmenkonform auf. Anhand von exemplarischen Fragen zu erweiterten Notfallmaßnahmen, Kommunikation und Rahmenbedingungen können Sie sich auf die Ergänzungsprüfung vorbereiten – egal, in welchem Bundesland Sie arbeiten.
Kommentar von Dr. Thomas Jakob, ÄLRD Kreis Herford und Stellv. Vorsitzender der AGNNW
Gerade Notfallsanitäter benötigen Vorgaben eines Handlungskorridors durch Algorithmen und SOPs, um ein Mindestmaß an Rechts- und Handlungssicherheit zu erhalten. In Ostwestfalen-Lippe (OWL) haben wir bereits vor vielen Jahren mit der Erstellung gemeinsamer Algorithmen zu verschiedenen Krankheitsbildern begonnen. Der Vorteil: eine einheitliche Ausbildung und Versorgung einer großen Bevölkerungszahl über die Grenzen von Gebietskörperschaften hinweg, wie sie sonst nur in großen Ballungsräumen möglich ist.
Ausarbeitungen der Ärztlichen Leiter Rettungsdienst (ÄLRD) in OWL fließen in den bundesweiten Pyramidenprozess ein: So werden künftig z. B. SOPs zu invasiven Maßnahmen vom Landesministerium Nordrhein-Westfalen (NRW) und voraussichtlich auch weiteren Bundesländern in die Lehrvorgaben für Notfallsanitäter aufgenommen.
Der abgebildete Algorithmus Schlaganfall zeigt die derzeit gültige Version, die aktuell überarbeitet wird. Grund für die Verzögerung der geplanten Überarbeitung ist die Harmonisierung mit den Rahmen-SOPs, die im Pyramidenprozess kurz vor dem Abschluss stehen. Der noch in diesem Jahr erscheinende überarbeitete Algorithmus wird auch im Layout die Abfolge nach ABCDE-Schema deutlicher hervorheben.
Der Algorithmus verweist auf die grundsätzliche Notarztindikation und Notwendigkeit, bei Störungen definierter Vitalwerte den Notarzt hinzuzuziehen. Er ermöglicht aber die Option des raschen eigenständigen Transports oder im Rendezvous-Verfahren, wenn die abzuarbeitenden Parameter in Ordnung sind und / oder bei inakzeptablen Zeitverlusten durch Wartezeiten. Derzeit wird kontrovers diskutiert, welchen Einfluss die Möglichkeit einer Katheter-Thombektomie auf die Wahl der Zielklinik haben sollte. Hierfür fehlen aber klare Indikatoren.
Autoren der aktuellen Fassung sind die ÄLRD Dr. H. P. Milz (Stadt Bielefeld), B. Strickmann (Kreis Gütersloh), Dr. T. Jakob (Kreis Herford), Dr. M. Gernhardt (Kreis Höxter), I. Christiansen (Kreis Paderborn) und Dr. A. Röper (Studieninstitut Westfalen-Lippe). An der überarbeiteten Version werden sich weitere Gebietskörperschaften (z. B. Kreis Lippe und Stadt Münster) beteiligen. Weitere Algorithmen sind auch im Kompendium der Arbeitsgemeinschaft Notärzte in NRW zu finden, das sich kostenlos über www.agnnw.de oder im APP-Store herunterladen lässt.
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Literatur
- 1 Diener HC, Weimar C. Hrsg. Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Kapitel: Akuttherapie des ischämischen Schlaganfalls. Herausgegeben von der Kommission „Leitlinien“ der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Stuttgart: Thieme; 2012