Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0042-113306
Schädelbasischirurgie – Chirurgische Technik
Publication History
Publication Date:
14 September 2016 (online)

Transplantatmaterialien
Die Faszie vom M. temporalis ist nicht sehr dick und oft nicht groß genug. Der M. rectus abdominis liefert über eine 2 cm lange paraumbilikale Inzision eine dickere Faszie. Gleichzeitig kann bei Bedarf auch Fett entnommen werden. Die Fascia lata ist sehr dick und kann beliebig groß und zusammen mit Fett gewonnen werden. Die mit der großen Wunde verbundenen lokalen Beschwerden müssen hingenommen werden, wenn es sich um einen großen Duradefekt handelt. Der Defekt wird vorzugsweise mit der Faszie unterfüttert, was aber nicht immer möglich ist. Mit dem Fett kann das Transplantat in Position gehalten werden. Es wirkt wie Klebstoff und macht die Anwendung von Fibrinkleber überflüssig. Es ist immer klug, mehr Faszie zu gewinnen, als man zu gebrauchen meint.
Bei einem über 2 cm großen Defekt kann es sinnvoll sein, die Faszie mit Knorpel oder Knochen zu verstärken. Knorpel kann man aus dem Septum oder aus der Ohrmuschel gewinnen. Vomerknochen ist geeignet, während Knochen aus der unteren Nasenmuschel von schlechterer Qualität und häufig nicht groß genug ist. Bei einem sehr großen Defekt ist die Verwendung eines kortikalen Knochenspans vorzuziehen. Ein gutes freies Schleimhauttransplantat wird durch eine großzügige Konchotomie von der unteren Muschel gewonnen. Die Ablösung der Schleimhaut vom Os turbinale muss mit Vorsicht und mit unbezahnten Zangen erfolgen. Gestielte Schleimhautlappen bringen nach unserer Erfahrung keine besseren Resultate ([Abb. 1]).


Die Lage des Defekts bestimmt die Verschlusstechnik.