Neonatologie Scan 2017; 06(01): 71-83
DOI: 10.1055/s-0042-114342
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Wärmepflege bei Frühgeborenen

Stefan Avenarius
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Publikationsdatum:
14. März 2017 (online)

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Der Mensch braucht Wärme – und Frühgeborene in besonderem Maße durch einfühlsame Zuwendung, aber auch durch eine thermoneutrale Umgebung. Durch ihre „passive“ Wärmepflege intrauterin sind sie zunächst noch nicht für eine „aktive“ Wärmeproduktion konzipiert. Reifgeborene sind dazu besser in der Lage. Die physiologischen Aspekte der Wärmeregulation und das Wärmemanagement bei der Erst- und Intensivversorgung von Frühgeborenen werden leider noch zu wenig thematisiert.

Kernaussagen
  • Es gibt einen erwiesenen Zusammenhang zwischen Hypothermie und erhöhter Mortalität bei Früh- und Neugeborenen.

  • Insbesondere Frühgeborene benötigen daher eine thermoneutrale Umgebung, um ihre Körperkerntemperatur stabil zwischen 36,5 °C und 37,5 °C halten zu können.

  • Die Aufnahmetemperatur auf der Intensivstation nach Erstversorgung im Kreißsaal bzw. nach neonatalem Transport ist ein bedeutender Qualitätsindikator für das neonatologische Management.

  • Sowohl bei der Erstversorgung als auch beim Transport und auf der Intensivstation muss die Wärmepflege von Frühgeborenen bestimmten Maßnahmen folgen und oberste Priorität haben.

  • Zur klinischen Überwachung gehört eine permanente Temperaturüberwachung mittels zentral-peripherer Temperaturmessung.