Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2016; 13(03): 97
DOI: 10.1055/s-0042-116031
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

Rüdiger Schulz-Wendtland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
06. Oktober 2016 (online)

vor 4 Monaten trafen sich wieder über 2500 Experten für Brusterkrankungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zur 36. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS) in Dresden. „Zusammen Brustkrebs klug behandeln“ – unter diesem Motto diskutierten Vertreter aller an der Diagnostik und Therapie von Brustkrebs beteiligten Fachrichtungen: Chirurgen, diagnostische Radiologen, Gynäkologen, plastische Chirurgen, Onkologen, Strahlentherapeuten, Pathologen und Psychoonkologen sowie Vertreter kooperierender Selbsthilfeorganisationen.

Welche Bedeutung diese interdisziplinäre Vernetzung hat zeigte sich dabei einmal mehr: die enorme Verbesserung der Heilungsraten des Mammakarzinoms auf inzwischen fast 90% (5-Jahres-Überlebensrate über alle Brustkrebsstadien) ist den Erkenntnissen aus klinischen Studien zu Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge zu verdanken. Zugleich wird hier jedoch auch der Anspruch deutlich, die translationale Forschung noch besser umzusetzen. Wissenschaftlich evaluierte Daten müssen noch schneller in der Praxis ankommen! Insbesondere vor dem Hintergrund, durch bessere und differenziertere Diagnoseverfahren die Therapie für jeden Patienten individuell anzupassen und damit nicht nur Unter- sondern auch Übertherapien zu vermeiden. Um dem Rechnung zu tragen, möchten wir Ihnen ab

S. 106 die diesjährigen Preisträger nebst ihren ausgezeichneten Arbeiten präsentieren!

Zentrales Thema des Kongresses war auch das Mammografie-Screening-Programm und die Behandlung an zertifizierten Brustzentren: Obwohl aktuell mehr als 90% aller Patientinnen an diesen Zentren qualitätsgesichert behandelt werden, gibt es an einigen Standorten noch deutlichen Verbesserungsbedarf, da Ärzte hier zu wenig an die Zentren überweisen.

Ich möchte Sie einladen, den Kongress und die Highlights nochmals Revue passieren zu lassen: ab S. 98 finden Sie einen zusammenfassenden Rückblick, die Ehrung des „Father of Tamoxifen“, Professor Virgil Craig Jordan, als Ehrenmitglied der DGS und einen Einblick in die Arbeitssitzung der Arbeitsgemeinschaft DKG/DGS zertifizierter Brustzentren, die im Rahmen der Tagung stattfanden.

Eine aufschlussreiche und spannende Lektüre wünscht Ihnen

Ihr