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DOI: 10.1055/s-0042-118958
Die Bedeutung der Vena mesenterica inferior und des Thumbtack-Signs bei der Diagnostik der ischämischen Kolitis – Ein Fallbericht
Publikationsverlauf
07. April 2016
26. September 2016
Publikationsdatum:
06. März 2017 (online)
Einleitung
Mesenteriale Ischämien können vielfältig verursacht sein und nach unterschiedlichen Gesichtspunkten eingeteilt werden. In der Mehrzahl der Fälle handelt es sich um Erkrankungen des älteren Menschen. Mögliche diagnostische Maßnahmen sind die Erhebung der Anamnese, die klinische Untersuchung, die Laborchemie und die radiologische Bildgebung. Diagnostisches Verfahren der ersten Wahl ist die i. a.-DSA, die zugleich die Möglichkeit der Intervention bietet (Luther B. Gefäßchirurgie 2006 11: 167 – 172). Auch die Durchführung einer kontrastmittelunterstützten Multidetektor-Computertomografie ist möglich (Ofer A et al. Eur Radiology 2009; 19: 24 – 30). Anhand der CT können mesenteriale Ischämien in okklusive und nicht okklusive Formen eingeteilt werden. Die nicht okklusiven Formen können anhand von Vorerkrankungen oder Begleitumständen des Patienten weiter eingeteilt werden. So kann die Genese kardial, renal oder postoperativ bedingt sein. In der Literatur werden Verschlüsse der Mesenterialarterien als Ursache für etwa 30 – 50 % der Darmischämien angegeben. Bei etwa 30 – 40 % der Darmischämien können keine Gefäßverschlüsse der darmversorgenden Gefäße nachgewiesen werden. Eine Form dieser nicht okklusiven, intestinalen Ischämie wird in der Literatur mithin auch als Perfusionsischämie oder Thorek-Wilson-Qualheim-Syndrom bezeichnet (Wilson R et al. Gastroenterology 1954; 27: 431 – 445). Von dieser Form der nicht okklusiven, intestinalen Ischämie erzählt der folgende Fallbericht, anhand dessen die Bedeutung der Vena mesenterica inferior (VMI) bei der Diagnostik der ischämischen Kolitis neu bewertet werden muss.