Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76(12): 1250-1252
DOI: 10.1055/s-0042-120045
Geschichte der Gynäkologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Geburtshilfe in der Kunst. „Denn armselig ist der Geist, der nur bereits Erfundenes benutzt …“[*]

Geburtshilflich orientierte Aspekte im Werk von Hieronymus Bosch (um 1450–1516) aus Anlass seines 500. Todestags
Matthias David
,
Andreas D. Ebert
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Publication Date:
21 December 2016 (online)

„Vor allen übrigen genoß Brabant die üppigste Freiheit. Seine Privilegien wurden für so kostbar geachtet, daß Mütter aus den angrenzenden Provinzen gegen die Zeit ihrer Entbindung dahin zogen, um da zu gebären und ihre Kinder alle Vorrechte dieses glücklichen Landes teilhaftig zu machen …“ [3]. Das damalige Brabant hatte 4 bedeutende Städte: die Hauptstadt Brüssel, Antwerpen, Löwen und ʼs-Hertogenbosch. Jheronimus van Aken, den wir als Hieronymus Bosch kennen und dessen 500. Todestag in diesem Jahr begangen wird, entstammt der Malerfamilie van Aken, die sich, aus Aachen kommend, in der niederländischen Stadt ʼs-Hertogenbosch niedergelassen hatte. Auf diese seine Geburtsstadt geht auch Boschs Künstlername zurück [4], [5].

* Der lateinische Satz am oberen Rand der Bosch-Zeichnung „Der Wald, der hört, das Feld, das sieht“ lautet in vollständiger deutscher Übersetzung und mit aufgelösten Abkürzungen: „Denn armselig ist der Geist, der nur bereits Erfundenes benutzt, aber selbst nichts Neues erfindet.“ [1], [2].